Öhri, Martin Josef

Autor: Jürgen Schindler | Stand: 31.12.2011

Landtagsabgeordneter und Gemeindevorsteher. *19.7.1835 Eschen, †3.3.1905 Eschen, von Eschen. Sohn des Mesmers Franz Josef und der Kreszentia, geb. Marxer, fünf Schwestern.  30.5.1870 Katharina Allgäuer (*15.10.1849, †5.7.1917), sieben Kinder. 1851/52 Präparandenkurs in Oberalting (D), 1852–53 Lehrerausbildung in Bregenz. 1853–57 Lehrer in Vaduz, 1858–59 in Nendeln. 1859 provozierte Öhri durch Ungehorsam seine Entlassung und war danach als Bauer und Fuhrhalter tätig. 1867–70 und 1876–79 Mitglied des Eschner Gemeinderats und Schriftführer; 1870–73, 1879–82 und 1888–89 Gemeindevorsteher; 1869–72 stv. Landtagsabgeordneter, 1872–77 und 1878–86 Landtagsabgeordneter, zeitweilig Schriftführer und Mitglied des Landesausschusses. Als Gemeinderat lehnte sich Öhri 1868 gegen die neue Feiertagsordnung auf. Im Zug der Münzwirren führte er am 13.1.1877 einen friedlichen Demonstrationszug von mehreren 100 Unterländern nach Vaduz an, was ihm den Übernamen «Kossuthli» einbrachte (nach Lajos Kossuth, dem Führer der ungarischen Unabhängigkeitsbewegung von 1848/49). 1877–78 Einsatz für die Schaffung von zwei Wahlkreisen bei Landtagswahlen. 1872–75 und 1878–84 Mitglied des Landesschulrats. Öhris gespanntes Verhältnis zum Oberamt führte 1889 zu seiner von ihm provozierten Absetzung als Gemeindevorsteher. In der Jugend befreundet mit Josef Gabriel Rheinberger (Korrespondenz). Organist und Mitbegründer des Eschner Männerchors von 1868, 1894–1902 Leiter eines Konkurrenzchors («Liederkranz»).

Literatur

Zitierweise

<<Autor>>, «Öhri, Martin Josef», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 6.2.2025.