
Alpelti (Älple)
Autor: Herbert Hilbe | Stand: 31.12.2011
Alp im oberen Saminatal, Gemeinde Triesenberg, 1460–1993 m ü.M., 122,3 ha, davon 34 ha produktive Weidefläche. Grenzt nördlich an die Alp Sücka (Triesenberg), östlich an die Valüna, westlich an den Wang (beide Triesen) und südlich an Gapfahl (Balzers). Der Name ist das walserische Diminutiv von «Alp». In Urkunden auch Drasgimiel (evtl. Zusammenhang mit rätoromanisch dros für Alpenerle) und im Brandisischen Urbar (um 1509/17) Gasnerälpli genannt.
Erste urkundliche Erwähnung 1403, als der Walser Hensli Gassner von Triesenberg das Alpelti von der Nachbarschaft Triesen zu Erblehen erhielt. 1665 wurde das 1562 von einer Privat- zu einer Triesenberger Gemeindealp gewordene Alpelti durch die Triesenberger gekauft. Schon im ersten Lehensvertrag (1403) war ein Schneefluchtrecht in die Valüna festgelegt. Die 1509/17 erwähnte Belastung mit dem Vogelmolken (9 Pfund Schmalz und 3 Käse) deutet auf Kuhalpung und Sennerei hin. Noch 1868 wurden 33 Kühe und 37 Rinder gesömmert, 1928 nur mehr 74 Rinder; 2004 waren es 33 Kühe ohne Verkäsung, 3 Rinder und 13 Kälber. In den 1980er Jahren wurden teilweise auch Schafe gesömmert. Die maximale Bestossung der heutigen Galtviehalp beträgt 40 Grossvieheinheiten. Wurden um 1878 noch 14 Alphütten und Ställe gezählt, erfolgten nach der Einführung der Gemeinschaftssennerei 1888 der Bau eines gemeinsamen Alpgebäudes mit Stall und die Erschliessung mit einer befahrbaren Strasse. Das Alpelti gehört zum Hochjagdrevier Valüna.
Archive
- Gemeindearchiv Triesenberg (GATb).
- Gemeindearchiv Triesen (GAT).
Quellen
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 4: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein, bearbeitet von Georg Malin, Vaduz 1963/1965 (LUB I/4), S. 150–157, 273f., 315.
Literatur
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 2: Die Namen der Gemeinden Triesenberg, Vaduz, Schaan, Vaduz 1999 (FLNB I/2), S. 14f.
- Christoph Tschanz: «... und ob aber dero vÿch och in die bemelt alpelin giengen ...». Spätmittelalterliche Weidewirtschaft im Gebiet von Liechtenstein im Wandel, in: Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge, hg. von Arthur Brunhart, Bd. 1: Vaduz und Schellenberg im Mittelalter, Zürich 1999, S. 337–369, hier S. 348.
- Sibylle Laternser: Die Besitzgeschichte der bewirtschafteten Alpen im Fürstentum Liechtenstein, Vaduz 1985, S. 114f.
- Hippolyt Ludwig von Klenze: Die Alpwirthschaft im Fürstenthume Liechtenstein, ihre Anfänge, Entwicklung und gegenwärtiger Zustand. Eine Skizze landwirthschaftlichen Musterbetriebes, Stuttgart 1879, bes. S. 47, 96, 108–122.
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online.
Zitierweise
<<Autor>>, «Alpelti (Älple)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.