Ammann, Ruedi

Autor: Fabian Frommelt | Stand: 31.12.2011

Gemäss chronikalischer Überlieferung wurde das Dorf Bendern im Schwabenkrieg Mitte Februar 1499 von den Eidgenossen geplündert und verbrannt, als Rache für die schwere Beleidigung, die ihnen von den hier lagernden österreichisch-schwäbischen Truppen zugefügt worden war. Diese hatten ein Kalb auf den Namen Ammann Ruedi (wohl der Name eines eidgenössischen Hauptmanns) getauft und damit die jenseits des Rheins lagernden Eidgenossen gereizt. Ähnliche Vorkommnisse auf der Burg Gutenberg in Balzers am 4.2.1499 (Verkleidung eines Kalbs als Schweizer Braut) sollen die Kriegshandlungen ausgelöst haben. Diese ehrverletzenden Anspielungen auf angebliche sodomitische Praktiken («Kuhschweizer») entsprachen einem gängigen Topos in der propagandistischen Auseinandersetzung Österreichs und des Schwäbischen Bundes mit den Eidgenossen.

Literatur

  • Guy P. Marchal: Die «Alten Eidgenossen» im Wandel der Zeiten. Das Bild der frühen Eidgenossen im Traditionsbewusstsein und in der Identitätsvorstellung der Schweizer vom 15. bis ins 20. Jahrhundert, in: Innerschweiz und frühe Eidgenossenschaft. Jubiläumsschrift 700 Jahre Eidgenossenschaft, Bd. 2: Gesellschaft, Alltag, Geschichtsbild, hg. vom Historischen Verein der Fünf Orte, Olten 1990, S. 307–403, hier S. 315f.
  • Otto Seger: Sagen aus Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 65 (1966), S. 13–175, bes. S. 127, 170.

Zitierweise

<<Autor>>, «Ammann, Ruedi», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.