Büchel

Autor: Jürgen Schindler | Stand: 31.12.2011

Geschlecht aus Ruggell, Gamprin, Schellenberg, Mauren, Balzers und Eschen (†). Erstmals erwähnt 1488. Büchel war 1990 der häufigste liechtensteinische Familienname (803 Personen).

a) Ruggell: Für die Büchel aus Ruggell können ab Mitte 17. Jahrhundert zusammenhängende Genealogien erstellt werden. Der erste Stamm wurde Mitte des 18. Jahrhunderts begründet. Mitte des 19. Jahrhunderts zweigte eine Gampriner Linie ab. Herausragende Vertreter sind der Gemeindevorsteher Makarius und der Landtagsabgeordnete und Gemeindevorsteher Chrysostomus. Der zweite, weitverzweigte Stamm wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts begründet. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts zweigten zwei Schellenberger Linien ab. Aus dem zweiten Stamm gehen der Gemeindevorsteher August und sein Neffe, der Landtagsabgeordnete Paul, hervor, aus anderer Linie der Landtagsabgeordnete Markus, sein Neffe, der Landtagsabgeordnete Gerold, sowie der Gemeindevorsteher Ernst und sein Bruder, der Landtagsabgeordnete Josef, aus wiederum anderer Linie der Regierungschef Markus. Die Genealogie des dritten Stamms beginnt 1761. Der vierte Stamm wurde im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts begründet. Aus ihm gehen der Landammann Makarius und der Landtagsabgeordnete und Gemeindevorsteher Ernst Andreas hervor. Mitte des 17. Jahrhunderts begründeten der Wirt und Landesfähnrich Hans und seine Ehefrau Anna Marxer den fünften Stamm. Ihr Sohn Andreas ist ab 1689 mehrmals als Landammann der Herrschaft Schellenberg und als Landeshauptmann erwähnt, sein gleichnamiger Sohn wurde Landesfähnrich. Aus dem fünften Stamm geht auch der Gemeindevorsteher Jakob hervor. Der sechste Stamm wanderte um 1800 aus Gamprin zu. Er brachte den Landtagsabgeordneten und Gemeindevorsteher Johann und dessen Enkel, den Landtagsabgeordneten Otto, hervor. Der siebte Stamm reicht in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück und erlosch um 1900.

b) Gamprin: Für die Büchel aus Gamprin können ab ca. 1700 zusammenhängende Genealogien erstellt werden. Der erste Stamm wurde um 1700 begründet. Herausragender Vertreter war der Priester Josef. Der zweite Stamm reicht in das erste Viertel des 18. Jahrhunderts zurück. Mitte 18. Jahrhundert zweigte eine Linie nach Eschen ab, um 1800 eine Linie nach Ruggell und 1861 eine Linie nach Mauren. Der zweite Stamm brachte den Landtagsabgeordneten und Gemeindevorsteher Wilhelm und seinen Sohn, den Landtagsabgeordneten Ernst, die Oberin Sr. Crescentiana sowie den Landtagsabgeordneten und Regierungschef-Stellvertreter Josef hervor. Ein dritter Stamm wanderte Mitte 19. Jahrhundert aus Ruggell zu. Aus ihm geht der Landtagsabgeordnete Cyrill hervor.

c) Schellenberg: Der erste Stamm wanderte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus Ruggell zu. Aus ihm geht der Landtagsabgeordnete Peter hervor. Der zweite Stamm hat seine Wurzeln ebenfalls in Ruggell. Er wanderte im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts zu.

d) Mauren: Das Geschlecht wanderte Mitte 19. Jahrhundert aus Gamprin zu (ein Stamm). Kaspar Büchel tauschte 1861 mit dem Maurer Josef Senti das Gemeindebürgerrecht. Seine Söhne Johann Anton und Alfons erlangten als Priester Bedeutung, Peter als Landtagsabgeordneter und Regierungsrat. Peters Sohn Alfons wurde Landtagsabgeordneter, seine Enkelin Elisabeth Künstlerin.

e) Balzers: Der erste Stamm geht wohl auf Johann Georg zurück, der ab 1659 mehrmals als Landammann der Grafschaft Vaduz erwähnt ist. Herausragende Vertreter dieses weitverzweigten Stamms sind der Gemeindevorsteher Johann Georg, sein Neffe, der Priester und Landtagsabgeordnete Johann Baptist, der Priester, Landtagsabgeordnete und Historiker Johann Baptist und sein Bruder, der Priester Vinzenz, der Priester Josef, der Landtagsabgeordnete Josef, der Philatelist und Chronist Franz, dessen Neffen, der Intendant Alois und der Landtagsabgeordnete und Regierungschef-Stellvertreter Thomas, sowie der Sportler Marco. Ein zweiter Stamm wurde im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts begründet. Er zog sich in schmaler Linie bis ins 20. Jahrhundert und erlosch 1934.

f) Eschen: Das Geschlecht wanderte in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus Gamprin bzw. im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts aus Ruggell zu. Beide Stämme erloschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Literatur

Zitierweise

<<Autor>>, «Büchel», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 26.4.2025.