Bündner Herrschaft

Autor: Florian Hitz | Stand: 31.12.2011

Populäre Bezeichnung für das an Liechtenstein grenzende Gebiet der ehemaligen Herrschaft Maienfeld, bestehend aus den politischen Gemeinden Maienfeld, Fläsch, Malans und Jenins.

Die Herrschaft Maienfeld umfasste die beiden Gerichtsgemeinden Maienfeld und Malans-Jenins. 1438–1509 war sie zusammen mit den Herrschaften Vaduz und Schellenberg im Besitz der Freiherren von Brandis, 1509–1798 Landvogtei der Drei Bünde. Der bündnerische Landvogt war Blutrichter und Appellationsinstanz in Zivilfällen. Er setzte die Niederrichter ein: den auch für Fläsch zuständigen Stadtvogt von Maienfeld sowie die Ammänner von Malans und Jenins. Das niedere Gericht in diesen beiden Dörfern hatte bis zum Erwerb durch die Drei Bünde 1536 den Herren auf Burg Aspermont (Jenins) gehört.

Die Kontakte des Maienfelder Landvogts zum Landvogt von Vaduz bezogen sich v.a. auf Regalien: Im späten 16. Jahrhundert kam es zu Streitigkeiten um Rodungsrecht und Wildbann. Im späten 18. Jahrhundert verständigten sich die beiden Amtleute über Strassenunterhalt und Fuhrtaxen.

Literatur

  • Paul Gillardon: Geschichte des Zehngerichtenbundes. Festschrift zur Fünfjahrhundertfeier seiner Gründung 1426-1936, Davos 1936, S. 121–136.

Zitierweise

<<Autor>>, «Bündner Herrschaft», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.