
Bad Vogelsang
Autorin: Judith Niederklopfer-Würtinger | Stand: 31.12.2011
Oberhalb von Triesen gelegene Überreste einer Gastwirtschaft mit Badeanlage an schwefelhaltiger Quelle, Gemeinde Triesen, 800 m ü.M.
Am 17.6.1617 erhielt Franz Lampert aus Triesen das Bad Vogelsang als Erblehen von Graf Kaspar von Hohenems. Damit verbunden war das Recht auf Weinausschank im Bad wie auch in der Behausung des jeweiligen Besitzers. Ob das Bad neu errichtet worden war oder schon vorher bestanden hatte, ist nicht bekannt. Es wechselte in der Folge immer wieder den Besitzer. Zum Bad gehörte auch Wiesland, welches 1729 z.T. an die Gemeinde Triesen verkauft wurde. Während der Pacht Josef Sprengers 1772–78 wurde das Bad vermutlich renoviert, da der Verkaufspreis danach wesentlich höher war. Johann Beck liess sich 1789 vom Fürsten erneut bestätigen, dass er gemäss dem Lehensbrief von 1617 als Pächter von Bad Vogelsang auch in seinem Haus in Triesen eine Schankstube betreiben könne. Der letzte Besitzer, Andreas Oehri aus Mauren, liess das Bad verkommen, worauf der Betrieb 1799 eingestellt wurde. 1818 erwarb Johann Rheinberger aus Vaduz die Badegerechtigkeiten. Die fürstliche Domänenverwaltung verzichtete ab dem 1.1.1919 auf den Erblehenszins. Am 26.7.1919 gingen sämtliche Gerechtigkeiten an die Gemeinde Triesen über. Im Rahmen einer archäologischen Grabung konnte 1980 der genaue Standort des Gebäudes festgelegt werden; an Funden kam Gebrauchskeramik aus dem 17. und 18. Jahrhundert zutage.
Archive
- Gemeindearchiv Triesen (GAT).
Literatur
- Josef Büchel: Geschichte der Gemeinde Triesen, hg. von der Gemeinde Triesen, Bd. 1, Triesen 1989, S. 488–490.
- Josef Büchel: Bad Vogelsang in Triesen. Die Geschichte eines herrschaftlichen Lehens, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 80 (1980), S. 111–133.
Zitierweise
<<Autor>>, «Bad Vogelsang», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.