
Bermann, Rudolf
Autor: Redaktion | Stand: 31.12.2011
Industriepionier. *28.7.1909 Markt Berolzheim (D), †13.12.1987 Spital Grabs (SG), Deutscher, ab 1941 staatenlos und ab 1973 von Gamprin. Sohn des Viehhändlers Adolf und der Rosa, geb. Schönwalter, zwei Brüder. ⚭ 2.7.1947 Alice Cohn (25.5.1914, †3.2.2000), zwei Kinder, u.a. Künstlerin Evelyne. 1923–25 kfm. Ausbildung in Heilbronn (D). 1925–35 verschiedene Tätigkeiten in der deutschen und der niederländischen Holzindustrie. 1935 trat Bermann in die Firma Schönwalter und Co., Leipzig (D), ein. In der Folge wurde er in der 1932 als Zweigstelle des Unternehmens gegründete Lackfabrik Schekolin AG, Vaduz, tätig und liess sich in Schaan nieder. Bermann hatte als geschäftsführender Direktor (1935–81) massgeblichen Anteil am Aufbau der Schekolin. Zudem leitete er 1952–86 die 1952 gegründete Tochterfirma Schekoplast GesmbH in Mäder (Vorarlberg). Der aufgrund seines jüdischen Glaubens 1941 von Hitlerdeutschland ausgebürgerte Bermann weigerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg wegen den nationalsozialistischen Verbrechen, die deutsche Staatsangehörigkeit wieder anzunehmen. 1973 Ehrenmitglied des Musikvereins Konkordia Gamprin.
Archive
- Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).
Literatur
- Liechtensteiner Vaterland, 13.11.2007.
- Ursina Jud: Liechtenstein und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus. Studie im Auftrag der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Vaduz/Zürich 2005.
Nachrufe
- Liechtensteiner Volksblatt, 30.1.1988.
- Liechtensteiner Vaterland, 20.2.1988.
Zitierweise
<<Autor>>, «Bermann, Rudolf», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.