
Bierka
Autoren: Mario F. Broggi, Nidija Felice | Stand: 6.4.2023
Naturschutzgebiet. Gemeinde Mauren, 0,6 ha, 440 m ü.M. Der Name deutet auf Birkenbewuchs.
Das von Moorböden geprägte Maurer Riet wurde in den 1930er Jahren weitgehend entwässert. In den frühen 1980er Jahre fand eine Zweitentwässerung statt. Zu den wenigen davon ausgenommenen Flächen gehört das Gebiet der Bierka, wo früher Torf gestochen worden war. Dort errichtete der Ornithologische Verein Mauren 1972 eine Weiheranlage, die 1983 um eine zweite Wasserfläche erweitert und als Naturlehrgebiet eingerichtet wurde. In der als Amphibien-Laichplatz dienenden Anlage siedelte sich bald der stark gefährdete Laubfrosch an, der aber seit 1996 nicht mehr festzustellen ist. Unter den vielen nachgewiesenen Libellenarten findet sich die seltene Kleine Moosjungfer. Auch wird das Reservat von durchziehenden Wasservogelarten genutzt.
1974 erfolgte die Ausweisung als Naturschutzgebiet. Im selben Jahr errichtete der Ornithologische Verein Mauren im unmittelbaren Nahbereich eine Freizeitanlage mit Clubhaus, Kinderspielplatz und zahlreiche Volieren umfassendem « Vogelparadies ». Die geschützte Weiheranlage unterliegt einer zunehmenden Überdüngung, wobei auch Immissionen durch die benachbarte Freizeitanlage nicht auszuschliessen sind.
Quellen
- Verordnung vom 3. Dezember 1974 betreffend das Naturschutzgebiet «Birka» in Mauren, LGBl. 1974 Nr. 75.
Literatur
- Mario F. Broggi: Torfstechen in Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 118 (2019), S. 177–190.
- Hanno Meier: Der Ornithologische Verein Mauren und seine «Spuren» in der Landschaft, in: Natur- und Landschaftsgeschichte der Gemeinde Mauren, hg. von der Gemeinde Mauren, Redaktion: Louis Jäger, Mario F. Broggi, Mauren 2000 (= Spuren, Bd. 3), S. 117–128.
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 3: Planken, Eschen, Mauren, Vaduz 1999, S. 351f.
- Tilbert Meier: Naherholungsanlage Birka Mauren, hg. von der Gemeinde Mauren, Mauren 1993.
- Inventar der Naturvorrangflächen des Fürstentums Liechtenstein, Auftraggeber: Regierung des Fürstentums Liechtenstein/Landesforstamt, Auftragnehmer: Mario F. Broggi AG, bearb. von Mario F. Broggi et al., Vaduz 1992, Objekt B 9.3.
Externe Links
- Geodatenportal (Naturschutzgebiete), Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Geodatenportal (Flurnamenkarte), Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
Zitierweise
<<Autor>>, «Bierka», Stand: 6.4.2023, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.