
Bildstöcke
Autorin: Judith Niederklopfer-Würtinger | Stand: 31.12.2011
Meist pfeilerartige Denkmäler aus Holz oder Stein oder gemauerte Häuschen mit Nischen zur Aufnahme von Heiligendarstellungen oder Kruzifixen, oft auch nur Mauernischen und -aufsätze. Ursprünglich Stätten der Andacht, meist in Erinnerung und als Dank für überstandenes Unheil oder aufgrund eines Gelübdes von Privatleuten errichtet. Bildstöcke werden in der Mundart auch «Kappile» genannt. In Liechtenstein sind mehr als 60 Bildstöcke dokumentiert. Die ältesten gehen ins 17. Jahrhundert zurück, als die Pest wiederholt das Land heimsuchte, die neuesten wurden in den letzten Jahren errichtet. Die Kunstwerke in den Bildstöcke, meist Gemälde oder Skulpturen von Heiligen, wurden von unbekannten Künstlern geschaffen und sind Ausdruck eines tief verankerten Volksglaubens.
Literatur
- Sven Beham, Matthias Ospelt: Kappile. Fenster zwischen Mensch und Glaube, 2 Bände, Triesen 2000–01.
- Hansjörg Frommelt: Die Kappile des Liechtensteiner Unterlandes, in: Eintracht. Heimat- und Brauchtumspflege. Mitteilungsblatt der Liechtensteinischen Trachtenvereinigung, Nr. 11 (1996), S. 9–16.
- Hansjörg Frommelt: Die Kappile des Liechtensteiner Oberlandes, in: Eintracht. Heimat- und Brauchtumspflege. Mitteilungsblatt der Liechtensteinischen Trachtenvereinigung, Nr. 12 (1996), S. 9–24.
- Walter Ospelt: Die Bildstöcke oder «Kappile» im Fürstentum Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 68 (1968), S. 129–164.
Zitierweise
<<Autor>>, «Bildstöcke», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.