
Brändl, Johann Adam
Autor: Redaktion | Stand: 31.12.2011
Beamter. Der aus Böhmen (Tschechien) stammende Brändl kam 1718 zusammen mit dem fürstlichen Kommissar Stephan Christoph Harpprecht von Harpprechtstein nach Liechtenstein und war 1718–22 Verwalter (Rentmeister). Ab 1719 zog er im Auftrag Harpprechts den bisher vom Klerus bezogenen Novalzehnten für die Herrschaft ein, teilweise mit Gewalt (→Novalzehntstreit). Die Geistlichkeit und Teile der Bevölkerung wehrten sich dagegen, 1719 belegte der Bischof von Chur Brändl sowie seine Helfer mit dem Kirchenbann. Als er den Novalzehnten in Triesen einfordern wollte, wurde Sturm geläutet, die Einwohner bewaffneten sich und verjagten Brändl. 1722 wurde er aufgrund schlechter Wirtschaftsführung entlassen. Brändl galt als ergebener Helfer Harpprechts, rücksichtslos und gewalttätig; er war in Liechtenstein verhasst.
Literatur
- Peter Kaiser: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein. Nebst Schilderungen aus Churrätien‘s Vorzeit, Chur 1847, neu hg. von Arthur Brunhart, Bd. 1: Text, Vaduz 1989, S. 491, 495, 497, 502.
- Julius Banko: Zur Geschichte der liechtensteinischen Landvögte im 18. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 37 (1937), S. 51-64, hier S. 57f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Brändl, Johann Adam», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.