Brandis, Sigmund I. von

Autor: Dieter Stievermann | Stand: 31.12.2011

Landesherr. Erwähnt ab 1444, †1489. Sohn des Wolfhart V. und der Verena von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz. Bruder des Wolfhart VI., des Ulrich, des Ortlieb und vermutlich des Albert, Halbbruder des Burkard.

Von den sechs legitimen Söhnen Wolfharts V. traten zwei in den geistlichen Stand und drei weitere blieben unverheiratet, unter ihnen Sigmund I. Die väterliche Erbschaft, die offenbar ungeteilt übernommen wurde, reichte wohl nicht für weitere standesgemässe Ehen. Bereits 1444 kündigte Sigmund I. mit seinem Vater und dem ältesten Bruder Wolfhart VI. den Glarnern die Fehde an und wurde 1455 auch beim Verkauf der Stammherrschaft Brandis zugezogen. 1463 erscheint er mit den Brüdern Wolfhart VI. und Ulrich im königlichen Blutbannprivileg. 1456 war er mit Vater und Brüdern in die Dienste Herzog Sigmunds von Österreich getreten. 1485 schlossen er und sein Bruder Ulrich auf zehn Jahre mit Erzherzog Sigmund einen Vertrag über friedliche Beziehungen und Streitregelungen. Im Berner Burgrecht befand sich Sigmund I. von 1466 bis 1476. Mit dem Tod Wolfharts VI. 1477 wurde Sigmund I. zwar Senior, doch tritt der jüngere, aber als einziger verheiratete Bruder Ulrich als «Stammhalter» stärker in Erscheinung. Im Übrigen scheint Sigmund I. schon vorher stärker auf Maienfeld und Blumenegg verwiesen worden zu sein. Ulrich starb 1486, und 1488 war es Sigmund I., der einen Rechtsstreit mit der Stadt Feldkirch zu einem günstigen Entscheid bringen konnte. Mit seinem Bruder Bischof Ortlieb und seinen Neffen Ludwig, Sigmund II. und Werner III. bestätigte Sigmund I. am 1.12.1489 für Maienfeld und Fläsch eine Neuregelung des Erbrechts.

Literatur

Zitierweise

<<Autor>>, «Brandis, Sigmund I. von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.