Churwalden (Kloster)

Autor: Rainer Hugener | Stand: 31.12.2011

Ehemalige Prämonstratenserabtei, Gemeinde Churwalden (GR). Die um 1150 gegründete Filiale des Klosters Roggenburg (Bayern) wurde im Gefolge der Reformation aufgegeben und 1803 formell aufgehoben. Als Gründer von Churwalden gelten die als Kastvögte belegten Freiherren von Vaz. Um 1196 bewilligte Herzog Konrad von Schwaben Schenkungen an das Kloster und ermöglichte damit für Churwalden den Besitz von Gütern auch im Gebiet Liechtensteins. 1208 und 1222 bestätigten die Päpste Innozenz III. und Honorius III. dem Kloster Churwalden seine Besitzungen, darunter einen Hof und einen Weingarten in Balzers, 1222 auch die dortige Kapelle St. Nikolaus. Den Klosterhof in Balzers verkaufte Churwalden 1278. 1305 tauschte Churwalden die zur Pfarrkirche erhobene Kapelle in Balzers gegen das Patronatsrecht der Kirche Felsberg (GR). Irrtümlich wird Churwalden neben anderen Gütern der Besitz der Kapelle (!) Balzers noch 1464 von Papst Pius II. bestätigt.

Quellen

  • Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 1: Aus dem bischöflichen Archiv zu Chur und aus dem Archiv Pfävers in St. Gallen, Vaduz 1975 (LUB I/1).

Literatur

  • Florian Hitz: Die Prämonstratenserklöster Churwalden und St. Jakob im Prättigau. Wirtschaftliche Entwicklung und Kolonisationstätigkeit, Chur 1992.
  • Silke Redofli, Jürg L. Muraro: Churwalden, Prämonstratenser, in: Helvetia Sacra, Abteilung IV: Die Orden mit Augustinerregel, Bd. 3: Die Prämonstratenser und Prämonstratenserinnen in der Schweiz, Basel 2002, S. 271–329.

Zitierweise

<<Autor>>, «Churwalden (Kloster)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.