Dürrwald

Autor: Johann Oehry | Stand: 31.12.2011

Alp im hinteren Silbertal (Montafon), Gemeinde Silbertal (Vorarlberg); seit 1888 im Besitz der Gemeinde Schellenberg. 1400–2769 m ü.M., Gesamtfläche 354,4 ha, davon 59 ha produktive Weidefläche. 1523 urkundlich erwähnt («Durrenwald»). Unteralp an der Litz (24,8 ha) mit Hirtenhütte (1473 m ü.M.), Speicher und zwei Ställen; Oberalp am Osthang der Valschavieler Madererspitze (329,6 ha, 1430 erwähnt als «Falldagasa») mit zwei Hütten (1962 m ü.M.) und zwei Ställen. Dürrwald wurde im Spätmittelalter von Walsern bewirtschaftet. In einem der Ställe ist die Jahreszahl 1609 eingeritzt. 1872 kauften 21 Schellenberger Bauern die Alp mit 44 Weiderechten für 11 000 Fr. von Johann Ulrich Haltiner aus Eichberg (SG). 1888 erwarb sie die Gemeinde Schellenberg zum gleichen Preis. 1899 verbot Landesverweser Karl von In der Maur der Gemeinde den geplanten Weiterverkauf. Die Überschreibung im Grundbuch erfolgte 1904. 1905 traten die ersten Statuten der Gemeindealp in Kraft. 1896 und 1979–83 wurde Dürrwald an Schellenberger Landwirte verpachtet. Die max. Bestossung beträgt seit 1997 40 Grossvieheinheiten, 2004 wurden 58 Rinder gesömmert. 1997–98 Bau der Dürrwaldkapelle auf der Unteralp. Die Oberalp bildet ein Jagdrevier.

Literatur

  • Rudolf Goop: Menschen am Schellenberg, Bd. 2: Land-, Alp- und Landwirt, Wien 2008, S. 233–245.
  • Adolf Marxer: Die Unterländer Alpen in Vorarlberg, in: Eintracht. Zeitschrift für Heimat und Brauchtum, Nr. 38 (2005), S. 9–28.
  • Erwin Elkuch: Die Unterländer Alpen in Vorarlberg, in: Bergheimat 1999, S. 25–39.
  • Festschrift zum Jubiläum 125 Jahre Alpe Dürrwald (1872-1997), hg. von der Gemeinde Schellenberg 1998.
  • Werner Vogt: Vorarlberger Flurnamenbuch, Teil I: Flurnamensammlung, Bd. 1: Bludenz und Klostertal, Bregenz 1970, S. 117f., 279.

Zitierweise

<<Autor>>, «Dürrwald», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.