
Eschen
Autoren: Ulrike Mayr, Jürgen Schindler | Stand: 31.12.2011
Einleitung
Grösste politische Gemeinde im liechtensteinischen Unterland (2011: 4249 Einwohner) mit einer Fläche von 10,33 km2, Pfarrkirche auf 453 m ü. M. Das Dorf Eschen liegt am südlichen Abhang des Eschnerbergs und an zwei diesem vorgelagerten Hügeln. Südöstlich des Dorfs befindet sich der Weiler Nendeln (455 m ü.M.), abgetrennt durch das mit 438 m ü. M. etwas tiefer gelegene Riet, durch das die Esche fliesst. Östlich von Nendeln besitzt Eschen steile Waldungen, die bis auf eine Höhe von 1659 m ü. M. reichen und rund 20 % des Gemeindegebiets einnehmen. Weitere 53 % des Gemeindegebiets liegen in der Talebene, 20 % in der Hügellage Eschnerberg und 7 % in der Hanglage Nendeln. Im Nordosten des Dorfs Eschen befindet sich der Weiler Auf Berg, im Südwesten, eingeschlossen von Gampriner, Vaduzer und Schaaner Gemeindegebiet, eine Exklave mit Auen- und Ackerland. Eschen grenzt im Norden an Schellenberg, im Westen an Gamprin, im Südwesten an Buchs (SG) und Sennwald (SG), im Nordosten an Mauren, im Osten an Frastanz (Vorarlberg), im Süden an Planken und Schaan. Die Gemeinde Eschen besitzt keine Alpen.
Eschen hat sich durch die Erschliessung von neuen Wohngebieten im 20. Jahrhundert von einer haufendorfähnlichen Ansiedlung mit klar begrenzten Ortsteilen zu einer Streusiedlung mit Tendenz zur Verdichtung im Zentrum entwickelt. Die alten Ortsteile sind das Dorf, Schönabüel, Rofaberg, Mösma, Aspa, Auf Berg und Nendeln. Seit dem Mittelalter kommt dem Gebiet um die Pfarrkirche Zentrumsfunktion zu. Es beherbergt seit dem 19. Jahrhundert die Schule und seit 1968 die Gemeindeverwaltung mit dem Gemeindesaal und die Post.
Erste Erwähnung im churrätischen Reichsgutsurbar 842/43 als Essane, weitere Namensformen sind Estanes (1045), Eschans (1178), Escam (1208), Escans (1236), eschan (1246) und Eschen (1422). Der Name Eschen ist wohl keltischen Ursprungs (keltisch esc «Wasser») und ist im Zusammenhang mit dem Bachnamen Esche zu sehen.
Nendeln lag an der Römerstrasse Bregenz–Mailand (im Mittelalter Reichsstrasse Lindau–Mailand), einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Heute durchschneidet eine Transitroute das Dorf Eschen, welche die schweizerische Autobahn A13 mit der österreichischen Autobahn A14 verbindet. Durch das Gemeindegebiet verläuft seit 1872 die Eisenbahnlinie der Österreichischen Bundesbahnen Feldkirch–Schaan–Buchs mit dem Bahnhof in Nendeln. Eschen war bis 1808 Gerichtsort der Herrschaft Schellenberg bzw. der unteren Landschaft und gilt als das Zentrum des Unterlands.
Jürgen Schindler
Ur- und Frühgeschichte bis Frühmittelalter
Eine 1990 im Eschner Riet (Jodameder) erfolgte Bohrung erbrachte Einblicke in die klimatische und vegetative Entwicklung des Lebensraums seit dem 7. Jahrtausend v.Chr. So wurde die sukzessive Aufschüttung der Ebene durch wiederkehrende Rheinüberschwemmungen nachgewiesen. Getreidepollen belegen ab der Jungsteinzeit (4. Jahrtausend v.Chr.) den Ackerbau. Die Pollenkonzentrationen lassen darauf schliessen, dass der Boden in dieser Umgebung am intensivsten während der Eisenzeit (um 800 v.Chr. bis um Christi Geburt) bewirtschaftet wurde. Die mittelneolithische Rössener-Kultur breitete sich in der ersten Hälfte des 5. Jahrtausends v.Chr. über fast ganz Mitteleuropa aus. Im Einflussbereich dieser Kultur entstand auch der Schuhleistenkeil (geschliffenes, asymmetrisch ausgebildetes Steinwerkzeug) vom Malanser.
Das früheste Zeugnis der Bronzezeit im Gemeindegebiet ist ein in Nendeln gefundener Griffplattendolch aus Bronze aus dem 15./14. Jahrhundert v.Chr. Auf der Kuppe des Malansers entstand in der Übergangszeit von der mittleren zur späteren Bronzezeit (14./13. Jahrhundert v.Chr.) eine Siedlung oder ein Weiler. In der späten Bronzezeit (13.–9. Jahrhundert v.Chr.) kam es zu einem verstärkten Siedlungsvorstoss in die Alpentäler: Neue Höhensiedlungen entstanden auf dem Eschnerberg (Malanser, Kirchhügel Bendern, Lutzengüetle) und auf dem Gutenberghügel (Balzers). Das Alpenrheintal lag in dieser Periode im Schnittpunkt zweier Kulturkreise. Aus dem nördlichen Alpenvorland siedelten sich Leute der Urnenfelderkultur an, gleichzeitig sind Einflüsse der inneralpinen Bronzekultur (Laugen-Melaun-Keramik) vorhanden. Einzelfunde wie ein bronzenes Vollgriffmesser (9. Jahrhundert v.Chr.) aus der Rüfe «Im Ron» (Nendeln) beweisen die Kunstfertigkeit der Bronzehandwerker. Das Messer gibt Hinweise auf Beziehungen der einheimischen Bevölkerung zu den Seeufer-Siedlungen im Schweizer Mittelland.
Die ältere Eisenzeit (Hallstattkultur) ist bisher mit einem einzigen Fund aus Nendeln dokumentiert. Es handelt sich um einen lokal entwickelten Typ eines Lappenbeils (8./7. Jahrhundert v.Chr.), von dem weitere Parallelen im Alpenrheintal und in Vorarlberg bekannt sind.
In der jüngeren Eisenzeit (La-Tène-Zeit, 5. Jahrhundert v.Chr. bis um Christi Geburt) deutet eine Grube mit Grafittonkeramik des 2./1. Jahrhunderts v.Chr. auf eine vorrömische Ansiedlung im Areal der späteren römischen Villa in Nendeln hin. Ein Heiligtum dieser Zeit befand sich auf der Hügelkuppe des Schnellers am Eschnerberg. Über die religiösen Riten auf diesem Brandopferplatz geben die zahlreichen Tierknochen und zerbrochene Keramikgefässe inmitten von Holzkohle- und Aschenschichten Auskunft. Ähnliche Kultstätten finden sich im gesamten zentralalpinen Raum und im nördlichen Alpenvorland, z.B. auf dem Gutenberghügel in Balzers.
Mit dem Alpenfeldzug um 15 v.Chr. wurde das heutige Gebiet von Liechtenstein ins römische Reich einverleibt. Der vermutlich zu Beginn des 2. Jahrhunderts n.Chr. errichtete römische Gutshof in Nendeln verfügte über ein Haupt- und mehrere Nebengebäude.
Unter der alten Pfarrkirche St. Martin konnten römische Holzbauten dokumentiert werden, die in die Zeit zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert datieren. Ihre Funktion ist nicht geklärt. An der gleichen Stelle entstand eine erstmals 842/43 erwähnte Kirche, welche das Weiterleben des christianisierten romanischen Bevölkerungsteils während des Frühmittelalters an diesem Ort anzeigt.
Im Lauf des 7. Jahrhunderts siedelten sich germanische Einwanderer an. Im Ortsteil Bongerta in leicht erhöhter Hanglage bestatteten sie ihre Toten. Die Beigaben in den über 60 Gräbern – Saxe (einschneidige Kurzschwerter), Spathen (zweischneidige Hiebschwerter), messing- und silbertauschierte Gürtelgarnituren sowie Schmuck – weisen darauf hin, dass die Alamannen zur Zeit ihrer Einwanderung noch nicht christianisiert waren.
Ulrike Mayr
Mittelalter und Frühneuzeit
Herrschaftliche und politische Verhältnisse
Nach der Einrichtung von Grafschaften in Churrätien durch Karl den Grossen um 806 erscheint das Gebiet des Eschnerbergs um 840 als Teil des rätischen ministerium vallis drusiana. Die gräfliche Gewalt lag bis ins 10. Jahrhundert bei den Hunfridingern, kam 973/982 an die Udalrichinger (Grafschaft Unterrätien) und um 1150 an Pfalzgraf Hugo von Tübingen, den Vater des ersten Grafen von Montfort, Hugo I. Durch Teilungen des montfortischen Besitzes ab 1258 erhielten die drei Linien Montfort, Werdenberg-Sargans und Werdenberg-Heiligenberg u.a. Leute und Güter, Gerichts- und Steuerrechte am Eschnerberg. Die Reichsministerialen von Schellenberg, die unter Kaiser Friedrich I. um 1180 hier angesiedelt wurden, verkauften 1317 ihren Besitz an die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und verliessen das Gebiet. Gemäss einem Vertrag, der 1394 zwischen Graf Heinrich von Vaduz und Graf Albrecht von Werdenberg-Bludenz geschlossen wurde, sollte jeder von beiden einen Amtmann über seine Leute am Eschnerberg setzen, Mörder und Schwerverbrecher mussten aber vom Hochgericht Vaduz abgeurteilt werden. Wolfhart Freiherr von Brandis, der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts alle Besitz- und Hoheitsrechte am Eschnerberg in seiner Hand vereinigte, verlegte das Hochgericht von Vaduz auf den Rofaberg in Eschen, wodurch die Herrschaft auf dem Eschnerberg in ihren Rechten der Grafschaft Vaduz angeglichen wurde. Seit 1438 wurde allmählich die Bezeichnung «Herrschaft Schellenberg» für das Gebiet auf dem Eschnerberg üblich. Damit war neben der Grafschaft Vaduz ohne direkte Beteiligung von Kaiser und Reich ein zweites Herrschaftsgebiet entstanden, in dem die Freiherren von Brandis als Erben der Grafen von Werdenberg-Vaduz das Hochgericht innehatten. 1520 ist erstmals das Wirtshaus auf Rofaberg als Sitz des Gerichts belegt. Die Richtstätte der unteren Herrschaft befand sich auf der Eschner Flur Güediga. Dort wurde am 26.2.1785 die letzte Hinrichtung in Liechtenstein an der Diebin und Vagantin Barbara Erni («goldene Boos») vollstreckt. Die Herrschaftsrechte der Freiherren von Brandis gingen 1510 an die Grafen von Sulz, 1613 an die Grafen von Hohenems und 1699 an die Fürsten von Liechtenstein über.
Im 15. Jahrhundert erfolgte mit dem Entstehen der bis ins 18. Jahrhundert geltenden Landammannverfassung eine Kommunalisierung der Gerichtsbarkeit, auch im Steuerwesen sicherte sich die Landschaft Eschnerberg Selbstverwaltungsrechte. 1446 ist erstmals ein eigenes Ammanngericht am Eschnerberg belegt. Der ständige Sitz dieses Gerichts in Eschen setzte sich wohl erst Anfang 16. Jahrhundert durch, sind doch noch 1482, 1485 und 1492 Sitzungen in Mauren erwähnt.
Im 15. Jahrhundert gelang es den Freiherren von Brandis die schon vorher verbreitete Leibherrschaft auf alle in der Herrschaft Schellenberg sesshaften Untertanen auszudehnen. Die Fronpflicht der Eschner Hausbesitzer war auf ein Tagwerk jährlich, Jagd- und Fuhrdienste nach Bedarf und für Viehbesitzer die jährliche Lieferung eines Fuders Mist in die herrschaftlichen Weinberge festgesetzt. Die Fasnachtshenne gaben alle in Eschen wohnhaften Untertanen, den Scheffhaber errichteten nur jene der Ortsteile Mösma und Schönabüel.
Unter den klösterlichen und weltlichen Grundbesitzern erscheint zuerst das Kloster Pfäfers, das 842/43 die Kirche mit dem Zehnten und eine halbe Manse Land (rund 5 ha) besass. Das Kloster Petershausen in Konstanz erwarb 1016 einen Hof in Eschen. 1045 erscheint das Frauenkloster St. Sebastian in Schänis als Grundbesitzer. Vor 1167 wird ein Hof in Eschen erwähnt, der wohl kurz nach 896 an das Kloster St. Gallen gekommen war und 1277–81 wieder verkauft wurde. Noch Ende 14. bzw. Anfang 15. Jahrhundert hatte das Kloster St. Gallen Einkünfte aus Eschen in der Höhe von 4 Schilling und 1 Pfund sowie 6 Schafen, was auf weiteren Grundbesitz schliessen lässt. Das Kloster St. Luzi in Chur besass 1208 einen Hof mit Zubehör in Eschen. 1405 erwarb es einen Hof am Kapf von der Feldkircherin Margaretha Mörlin. 1728 besass es sieben Lehen in Eschen. 1371 wird ein Hof in Eschen im Besitz der Grafen von Werdenberg-Sargans-Vaduz erwähnt. Das Schellenberger Urbar von 1698 nennt u.a. sechs herrschaftliche Schublehen, mehrere Weingüter und einen herrschschaftlichen Torkel. Vor 1355 besass der Feldkircher Bürger Hans Ammann umfangreiche Güter am Eschnerberg, die durch Konfiskation an Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch kamen und 1363 in dessen Urbar aufscheinen. Am Eschner Grundbesitz beteiligt waren zudem weitere Feldkircher Bürger sowie bis 1805 das Kloster St. Johann im Thurtal (ab 1555 ein Priorat des Klosters St. Gallen) und die Johanniterkomturei in Feldkirch (17. Jahrhundert).
Zwischen 1235 und 1327 werden Ritter von Eschen genannt. Ob sie auf einer Burg sassen oder nur ein festes Haus bewohnten, ist nicht bekannt. Die sogenannte «Eschinerburg» konnte bisher nicht lokalisiert werden.
Zu den landesherrlichen Regalien gehörte z. B. das Fischereirecht in der Esche, die reich an Fischen und Krebsen war. Eine herrschaftliche Mühle an der Esche ist 1516 erstmals erwähnt. In Nendeln bestand im 17. Jahrhundert eine herrschaftliche Säge. 1699 werden beide als abgegangen bezeichnet. 1785 erhielt Ferdinand Marxer die Bewilligung zur Errichtung einer neuen Säge in Nendeln. Die herrschaftliche Ziegelei in Nendeln wird Mitte 18. Jahrhundert erstmals erwähnt. Der Lehm für die Ziegelherstellung wurde im nahen «Ziegelmad» gewonnen (heute: Areal um den Bahnhof). 1808 hatte der Ofen, der auch zum Kalkbrennen benutzt wurde, eine Kapazität von 25 000 Mauer- und Dachziegeln pro Brand.
1637–51 hielt sich in Eschen und Mauren eine Judengemeinde auf, die rund 100 Mitglieder zählte. Dem Ansinnen der beiden Gemeinden, von den Juden ein Hintersassengeld zu erheben, stimmte der Graf von Hohenems 1649 nicht zu. 1745–47 werden Nendeln und Vaduz als Aufenthaltsort von rund 50 aus Sulz (Vorarlberg) vertriebenen Juden genannt, die sich 1748 in Hohenems niederliessen.
Im Appenzeller Krieg (1403–10) traten die Eschnerberger 1405 dem Bund ob dem See bei und brachen die obere Burg Schellenberg. Grosse Not brachte der Dreissigjährige Krieg (1618–48) mit Truppendurchzügen und Einquartierungen. Die letzten Pestwellen erfassten Eschen in den Jahren 1628–29 und 1639. In Letzterem wurde die Kapelle St. Sebastian und Rochus in Nendeln auf Kosten von Wolf Senti und seiner Frau Maria Öhri «umb wendung der laidigen sucht der pestilenz und kriegs unnrueh» errichtet. 1652 erschütterte ein Erdbeben den Eschnerberg und in Eschen wütete ein Dorfbrand. Für die Zeit der Hexenprozesse im 17. Jahrhundert sind für die Jahre 1679–80 zehn Hingerichtete aus Eschen belegt. Während der →Koalitionskriege hatte das Land wieder an Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. Beim Einmarsch der französischen Armee am 6.3.1799 kam es zu Plünderungen und Vergewaltigungen, zwei Eschner Bauern wurden von Soldaten getötet. Der Gemeinde Eschen entstand allein für die Verpflegung und Requirierung des Militärs ein Schaden von rund 46 000 Gulden, dessen Abzahlung die Gemeinderechnung noch bis ins Jahr 1849 belastete.
Genossenschaft und Gemeindebildung
Bis 1808 gab es keine politischen Gemeinden im heutigen Sinn. Die gesamte untere Landschaft bildete eine Gerichtsgemeinde mit Eschen als Sitz des Gerichts. Aus den Markgenossenschaften des Hochmittelalters entstanden ab dem 14. Jahrhundert – begleitet von der Ausscheidung kollektiver Sondernutzungsrechte – die sogenannten Nachbarschaften. Über die Grenzen der beiden Kirchspiele Eschen und Bendern hinweg bildeten die heutigen politischen Gemeinden Eschen und Gamprin bis 1794 eine Nachbarschaft mit gemeinsamem Allmend- und Waldgebiet. In den Urkunden wurde bis ins 17. Jahrhundert für Gamprin meistens der Name des Kirchspiels Bendern verwendet. Die Organisation der Nachbarschaft war gemeinschaftlich geregelt. 1467 sind erstmals die sieben «Eidschwörer» (→ Geschworene) von Eschen und Bendern erwähnt. Neben den Geschworenen amteten der Gemeindevogt (Gemeindevorsteher), die Wald- und Spendvögte sowie der Säckelmeister (Gemeindekassier), die bis 1808 alle von den Gemeindegenossen gewählt wurden. In der Waldordnung von 1755 zeigt sich zudem, dass jedem der sieben Geschworenen ein «Bot» als Amtsbereich zugeteilt war, nämlich das untere Bot, das obere Bot oder Oberdorf, Mösma und Schönabüel (heute alle Gemeinde Eschen), Bendern, Gamprin und Büel (heute alle Gemeinde Gamprin). Eine erste Gemeindeordnung in Bezug auf Nutzungsrechte gaben sich Eschen und Gamprin 1643. Waldordnungen sind aus den Jahren 1725, 1734 und 1755 überliefert, Einbürgerungsordnungen aus den Jahren 1755, 1762 und 1764.
In den weiterhin mit den umliegenden Nachbarschaften gemeinsam genutzten Gebieten entstanden immer wieder Konflikte, die im Lauf der Zeit zu klar abgegrenzten Gemeindegebieten führten. Die erste urkundlich bekannte Teilung erfolgte 1422 und regelte die Weiderechte im Schaaner Ried und die Holzrechte im Schaanwald zwischen den Kirchgenossen von Eschen und Bendern und den Kirchgenossen von Schaan. 1425 erging ein Schiedsspruch in einem Nutzungsstreit zwischen Eschen und Bendern sowie Mauren wegen gemeinsam genutzter Wälder und Weiden. Teils wurde eine Grenzlinie gezogen, teils die gemeinsame Nutzung beibehalten. Dieser Spruch wurde 1751 erneuert und bildete bis ins 19. Jahrhundert die Grundlage der Nutzung. Von einer vollständigen Teilung sah das Gericht auch 1481 in einem Streit um Holznutzung und Viehweide hinter Planken zwischen Eschen-Bendern und Schaan-Vaduz ab. Der Spruchbrief wurde 1578 erneuert, jedoch trat dieses Mal Planken als Gegenpartei auf. 1489 kam es zu einem Grenz- und Nutzungsstreit in den Rheinauen zwischen Eschen-Bendern und der linksrheinischen Gemeinde Haag.
Wegen der Rheinwuhre – Eschen und Gamprin waren gemeinsam wuhrpflichtig – traten immer wieder Streitigkeiten mit Nachbargemeinden auf, so z.B. 1634 mit Salez und Haag oder 1669 mit Haag und Buchs.
Verschiedene Bodenkäufe und -verkäufe wurden von Eschen und Gamprin bzw. Bendern gemeinsam getätigt. 1480 kauften sie von Sigmund von Brandis zwei Güter im oberen Schaanwald und in der Fallsau, 1641 einen Wald auf Gantenstein vom Grafen Franz Maria von Hohenems. 1635 verkauften sie ihre linksrheinische Au «Tschära» an die Gemeinde Haag.
Durch das Bevölkerungswachstum im 18. Jahrhundert wurde der gemeinsame Besitz immer intensiver genutzt, was zu Streitigkeiten zwischen den beiden Nachbarschaften führte. Gamprin, das ab dem 17. Jahrhundert zunehmend als eigene Körperschaft auftrat, begann 1778 einen Rechtsstreit mit Eschen, der sich über viele Jahre hinzog und zur Trennung der beiden Gemeinden führte. Anlass für den Handel war das Ansuchen der Gampriner, Holz in den gemeinsamen Wäldern zu schlagen, um durch ein neues Wuhr dem Rhein in der Fallsau ein Stück Nutzland abzugewinnen. Da die Eschner in diesem Rheinabschnitt nicht wuhrpflichtig waren, verweigerten sie ihre Zustimmung. In den Jahren 1778, 1781, 1784, 1791 und 1794 fanden Augenscheine, Verhöre und Gerichtsverhandlungen statt, die dazu führten, dass man im Frühjahr 1794 in einer gütlichen Einigung alle gemeinsamen Besitzungen an Wiesen, Auen, Feldern und Wäldern in Proportion zu den Haushalten aufteilte. Weiters wurden die Wuhrgrenzen am Rhein für jede Gemeinde genau bestimmt und die Eschner vom Steinführen auf das Gampriner Wuhr befreit. 1798 wurde das Atzungsrecht aufgeteilt und 1810 erfolgte die definitive Grenzbeschreibung und Markensetzung. Im Jahr der Gemeindeteilung 1794 gab sich Eschen sogleich eine eigene Gemeindeordnung und eine eigene Einbürgerungsordnung. Daraus ist auch ersichtlich, dass in der Gemeinde Eschen neben dem Gemeindevogt weiterhin vier Geschworene amteten.
Zu den Bevölkerungszahlen können bis ins 19. Jahrhundert nur Näherungswerte angegeben werden. Laut dem «Legerbuch» wurden 1584 in Eschen 75 Steuerpflichtige gezählt. 1612 gab es 58 Feuerstätten und 305 Leibeigene. Anlässlich der bischöflichen Visitation 1664 wurden 250 Communicantes gezählt. Im Schellenberger Urbar aus dem Jahr 1700 sind 82 Haushaltungen angegeben (Eschen 37, Schönabüel 20, Mösma 9, Auf Berg 2, Nendeln 14). Anlässlich der bischöflichen Visitation 1756 wurden in Eschen 370 Communicantes bzw. 508 Seelen gezählt, bei der ersten Bevölkerungszählung 1784 500 (ohne Hintersassen) angegeben.
Das Steuervermögen von Eschen wird im «Legerbuch» von 1584 mit 25 160 Gulden bei 75 Steuerpflichtigen angegeben, was rund 38 % des Vermögens der Herrschaft Schellenberg ausmachte. 1807 betrug das Steuervermögen von Eschen 58 778 Gulden.
Wirtschaft
Die wichtigste Wirtschaftsform stellte im Mittelalter und in der Frühneuzeit die Landwirtschaft dar. Wie die zahlreichen Nutzungsstreitigkeiten zeigen, war der Landwirtschaftsboden knapp. Das sumpfige, häufig überschwemmte Ried taugte höchstens als Weideland und zur Torf- und Streuegewinnung. Die Äcker und Weingärten an den Südhängen und auf den Plateaus des Eschnerbergs waren meist in der Hand der Landesherrschaft, von Klöstern oder anderen fremden Herren, die sie als Lehen an die Eschner Bauern vergaben. Der umfangreiche Genossenschaftsbesitz an Wald und Weide wurde gemeinschaftlich genutzt und war mit dem Tratt- und Atzungsrecht behaftet. Daraus wurden Sonderbezirke ausgeschieden und den nutzungsberechtigten Gemeindegenossen als Gemeindeteile ausgegeben, was für die Jahre 1678 (Linsaatländer), 1732 (Streuemähder und Rietteilungen) und 1734 (Wald im Lindholz) belegt ist. Private Äcker, Baum- und Weingärten lagen im engeren Dorfbereich und waren gegen die Allmend hin mit Zäunen umgeben, die z. B. in der Hueb, auf Flux, in der Breita, bei der Widagass, auf Mösma und auf dem Steinbös mit Falltoren versehen waren. Als Wirtschaftsform dominierte die ungeregelte Feldgras- oder Egertenwirtschaft. An Feldfrüchten wurden u. a. Hirse, Ackerbohnen, Linsen, Korn, Gerste, Hafer und Weizen angebaut, an Nutzpflanzen Hanf und Flachs. Der Maisanbau ist erstmals 1713 belegt. Kartoffeln wurden ab 1790 in grösseren Mengen angepflanzt und verdrängten bald zusammen mit dem Mais die Feldfrüchte des Mittelalters. Über den seit dem Spätmittelalter vielfach belegten Weinbau liegen bis ins 19. Jahrhundert keine Zahlen vor.
Von Bedeutung war in Eschen die Viehwirtschaft. Rentmeister Josef Fritz bezeichnete sie in seiner Landesbeschreibung von 1784 als «beträchtlich». Bei 106 Haushalten wurden in Eschen 1789 236 Kühe (inkl. Nachzucht), 25 Schafe und 94 Pferde gezählt, 1795 64 Schweine.
Der Grosszehnt von Eschen ging zu zwei Dritteln an das Kloster Pfäfers, zu einem Drittel an den Eschner Pfarrer, mit Ausnahme des Ortsteils Schönabüel, der den Zehnten an das Kloster St. Luzi ablieferte. Den Kleinzehnten hatte ebenfalls das Kloster Pfäfers inne. Es verzichtete jedoch 1660 darauf unter der Bedingung, den 1634 mit der Gemeinde vertraglich vereinbarten «Bratiszehnten» nicht mehr ausgeben zu müssen. Dieser bestand aus einer Mahlzeit und einem Umtrunk bei der Zehntablieferung. 1649 verkaufte Graf Franz Wilhelm von Hohenems den halben Anteil am Neugereutzehnten an das Kloster Pfäfers.
Ländliches Gewerbe wurde wohl meist im Nebenerwerb ausgeübt. Das Rod- und Fuhrwesen stellte nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung einen Nebenerwerb dar und kam im Unterland schon Ende 18. Jahrhundert zum Erliegen. Genauere Angaben sind über das Gastgewerbe möglich: Das Wirtshaus auf Rofaberg, eine ehemals herrschaftliche Taverne, ist erstmals 1520 erwähnt. 1690 verpflichtete Graf Ferdinand Karl von Hohenems den Käufer Josef Helbert, alle Geschäfte der unteren Landschaft und der Gemeinde Eschen im Wirtshaus abhalten zu lassen. Das Wirtshaus beherbergte auch das Archiv und die Fahne der unteren Landschaft. Es erscheint mehrmals im Besitz von Landammännern und diente als Zoll- und Weggeldstation für den Durchgangsverkehr von Vorarlberg ins Toggenburg. In Nendeln bestanden zwei Wirtshäuser, die durch ihre Lage an der Landstrasse vom Rod- und Fuhrwesen profitierten. Die untere Wirtschaft (zum «Engel») wird erstmals um 1660 erwähnt, die obere (zum «Löwen») um 1720. Beim «Löwen» ist seit dem 18. Jahrhundert eine «Zuschg» nachgewiesen. Ein Zoll in Nendeln, der nicht lange Bestand hatte, war 1667 von Graf Ferdinand Karl von Hohenems neu eingerichtet worden.
Die Polizeiordnung von 1732 ordnete die Wiedereinrichtung des Vieh-Wochenmarkts auf Rofaberg (1. Mai bis Johanni) an. Der Markt ging bald wieder ein.
Kirchliche und schulische Verhältnisse
Im churrätischen Reichsgutsurbar von 842/43 werden die Kirche, der Zehnt und ein halber Hof in Eschen als Besitz des Klosters Pfäfers erwähnt. Diese Kirche und ihre Nachfolgebauten sind archäologisch nachgewiesen. Der Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche St. Martin wurde 1438–39 errichtet. Eschen erscheint erst wieder um 1400 im Pfäferser «Liber Aureus» in einer Liste der Kirchen, deren Patronatsrecht der Abt von Pfäfers innehatte. Es ist jedoch bereits 1243 ein Pfäferser Pater als Pfarrer von Eschen erwähnt. Die Ausübung des Patronatsrechts durch den Abt von Pfäfers ist ab 1457 belegt. Teilweise im 17. Jahrhundert und 1722–1843 wurde die Pfarrei von Pfäferser Konventualen versehen, die den Titel eines Statthalters trugen. Ihnen stand bei der Verwaltung der Güter ein sogennanter Gotteshausammann aus dem Dorf zur Seite.
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts legte Pfarrer Kaspar Amann ein Jahrzeitbuch an, in dem sich die erste Erwähnung des Patroziniums des hl. Martin von Tours findet. Es fusst z.T. auf einem älteren, nicht mehr erhaltenen Anniversar aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Im neuen Jahrzeitbuch (1654) sind nur noch wenige Einträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert enthalten. Das älteste Urbar der Pfarrei Eschen datiert ins Jahr 1513 (Abschrift 1535). Die Gerechtigkeiten der Pfründe wurden erstmals 1555 zu Papier gebracht. Darin ist festgehalten, dass der Pfarrer von Eschen die Allmende und den Wald wie ein Gemeindegenosse nutzen durfte. Weitere Einkommensverzeichnisse datieren ins 17. und 18. Jahrhundert. Die Pfarrmatrikeln von Eschen beginnen mit dem Jahr 1650.
Die Pfrundbauten sind seit dem 12./13. Jahrhundert archäologisch nachgewiesen. Der heute eingeschossige Teil stammt aus dem 14. Jahrhundert, der mehrgeschossige kam später dazu. Im 17. und 18. Jahrhundert erfuhr das Pfrundhaus weitere Umbauten.
Die Kapelle Hl. Kreuz, im Volksmund «Rofaberg-Kappile» genannt, geht vermutlich ins frühe 16. Jahrhundert zurück. Möglicherweise wurde sie schon im späten 14. Jahrhundert erbaut. Sie lag am alten Pilgerweg der Vorarlberger nach Einsiedeln. 1649 stifteten Landammann Hans Hoop, seine Frau Maria Büchel und einige Nachbarn den Altaraufsatz. Die Kapelle St. Sebastian und Rochus in Nendeln wird erstmals 1639 erwähnt.
Ab dem 17. Jahrhundert entstanden in der Pfarrei Eschen Gebetsbruderschaften: 1651 wurde die Eschner Rosenkranzbruderschaft gegründet, 1694 die Nendler Sebastianbruderschaft, die heute noch besteht. 1730 ist für Eschen eine Bruderschaft der hl. Anna erwähnt, 1790 eine des hl. Skapuliers. Wallfahrten führten die Pfarreiangehörigen nach Nendeln, in die Kapelle Maria zum Trost auf Dux (Schaan) und jeweils am 19. März (Josefstag) nach Rankweil. Im 17. und 18. Jahrhundert ist eine Prozession am St. Magnustag (6. September) nach Beschling (Vorarlberg) erwähnt, die 1743 vom Bischof von Chur verboten wurde. Ein beliebtes Ziel für Wallfahrten waren Einsiedeln, aber auch Wallfahrtsorte im süddeutschen Raum oder Salzburg. Hinweise auf diese Pilgerreisen geben zahlreiche Gnadenpfennige, die 2002 bei Ausgrabungen auf dem ehemaligen Friedhof von Eschen gefunden wurden.
Erste Nachrichten über eine Schule in Eschen stammen aus dem Jahr 1653, indem ein bis 1810 bestehender Schulrodel angelegt wurde. 1726 wird in Eschen erstmals ein Lehrer namentlich erwähnt. 1783 vermachten der Eschner Josef Senti und seine Frau Anna Hasler, die schon vorher 40 Gulden vergabt hatte, der Schule 60 Gulden. War bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Privathäusern Schule gehalten worden, bemühte sich die Gemeinde 1794 um ein eigenes Schulgebäude. Kurz nach dem Bau wurde dieses jedoch 1803 an einen Privatmann veräussert mit der Auflage, dass die grosse untere Stube für den Schulunterricht sowie Gemeindedienste und -versammlungen freizuhalten sei.
Jürgen Schindler
19. bis 21. Jahrhundert
Politische Gemeinde, Gemeindeboden
Am 7.10.1808 wurde Eschen mit dem Erlass der Dienstinstruktionen durch Fürst Johann I. eine eigene politische Gemeinde. Mit dem Sturz der alten Ordnung und der Abschaffung der Gerichtsgemeinde wurden die demokratischen Rechte der Gemeindebürger beschnitten. Die Gemeinden unterstanden nun dem Oberamt in Vaduz, das den sogenannten Richter (Gemeindevorsteher) aus einem Dreiervorschlag der Untertanen ernannte. Daneben amteten der Säckelmeister (Gemeindekassier) und die Hilfsgeschworenen. Mit dem Gemeindegesetz von 1864 erlangten die Gemeinden wieder die Selbstverwaltung. Die Stimmberechtigten von Eschen konnten von nun an den Gemeinderat und den Gemeindevorsteher wählen. Dieses Gremium zählte (in Proportion zur Einwohnerzahl) 1864–82 sechs, 1882–1939 acht, 1939–75 neun und ab 1975 elf Mitglieder.
Vorsteher, Kassier und Weibel (Gemeindepolizist) führten bis in die 1960er Jahre die Geschäfte in ihren Privathäusern. 1965 stellte die Gemeinde den ersten Gemeindesekretär an. Sie richtete in den Pfrundbauten ein Büro ein und nahm die Planung eines Gemeindehauses in Angriff. Das Gemeindehaus mit Räumen für die Verwaltung, einem Gemeinderatszimmer, Gemeindesaal und Foyer sowie zwei Schulräumen wurde am 23.6.1968 eingeweiht. 1970 erfolgte die Anstellung eines Gemeindebauführers, 1973 kamen zwei Gemeindewerksmitarbeiter dazu. Mit dem Bevölkerungswachstum und der Verlagerung von Aufgaben vom Land auf die Gemeinde vergrösserte sich die Gemeindeverwaltung. 2006 zählte sie (vollamtliche Stelleninhaber inkl. Lehrlinge) 17 Mitarbeiter in der Verwaltung, acht im Werkhof und drei im Forstbetrieb sowie einen Messner, vier Hauswarte, einen Platzwart für den Sportpark und mehrere Teilzeitangestellte.
Bis Ende der 1950er Jahre las der Gemeindeweibel auf dem Kirchplatz von Eschen nach dem Sonntagsgottesdienst Bekanntmachungen der Gemeinde vor («usrüefa»). In Nendeln hatte diese Aufgabe ab 1935 jeweils ein dort wohnhafter Gemeinderat übernommen. Später informierte die Gemeinde ihre Einwohner schriftlich, seit Juli 1969 vor allem durch ein eigenes Mitteilungsblatt: 1969–71 «Orientierung» (zweimal pro Jahr), 1972–75 «Mitteilungsblatt» (ein- bis zweimal pro Jahr), 1975–82 «Jahresbericht und Jahresrechnung» (jährlich), 1983–2002 «Mitteilungsblatt» (jährlich), ab 2005 «Eschen info». Im «Mitteilungsblatt» erschienen Sonderberichte zu lokalgeschichtliche Themen (z.B. Dorfschmied, Pfarrkirche, Baum und Landschaft, Gasthäuser, Wald). Seit 1974 (Eschen) bzw. 1982 (Nendeln) bestehen öffentliche Anschlagkästen für die Gemeinderatsprotokolle. Für aktuelle Informationen betreibt Eschen seit 1993 (bis 2000 zusammen mit der Gemeinde Mauren) einen TV-Kanal mit Texttafeln, stehenden Bildern und Teletext. Seit 2003 ist die Gemeinde mit ihrer Homepage online.
Nachdem 1810 die definitive Grenzbeschreibung zwischen Eschen und Gamprin erfolgt war, ergaben sich noch während des ganzen 19. Jahrhunderts kleinere Nutzungs- und Grenzstreitigkeiten. Mit Mauren und Gamprin hatte Eschen den sogenannten Bauwald gemeinsam. Schon 1794 war es zu Streitigkeiten wegen des Holzschlags gekommen. 1813 erfolgte ein Schiedsspruch betreffend die Aufteilung des Holzrechts, der aber erst 1822 ausgefertigt wurde. Mauren erhielt dabei einen Drittel, Eschen und Gamprin bekamen zwei Drittel des Bauwalds. Die Bestätigung des Eigentums der drei Gemeinden am Bauwald erfolgte jedoch erst anlässlich der Gemeindewald-Vermessung im Jahr 1953. 1826 wurde ein Vergleich zwischen Eschen und Planken wegen des Weidegangs auf den Hanaböda rechtskräftig. 1830 erfolgte eine Markenbeschreibung zwischen den Gemeinden Eschen und Planken sowie der österreichischen Gemeinde Frastanz. Das Oberamt musste 1831 in einem Streit zwischen Eschen und Mauren um Anteile am Krachawald schlichten. Die Grenzfestlegung zwischen Eschen und Mauren an der Güedigagasse erfolgte 1865.
Die Bevölkerungszunahme im 19. Jahrhundert erforderte eine Strukturverbesserung der Landwirtschaft. Die Gemeinde überliess deshalb ihren Bürgern grosse Teile des bis anhin gemeinsam genutzten Weide- und Streuelands zur Sondernutzung, v.a. als Ackerland. Im Gegensatz zu Vaduz oder Ruggell übertrug Eschen sehr wenig Boden ins Privateigentum der Gemeindebürger, obwohl die Obrigkeit das in den Dienstinstruktionen von 1808 bzw. im Grundbuchpatent von 1809 gefordert hatte. Bei der Anlage des Grundbuchs 1809 wurden in der Gemeinde Eschen 147 Häuser gezählt und nummeriert. Zu diesen Bürgerhäusern kamen lediglich ein «Gemeindeteil» in Nendeln mit 790 m2, ein «Ebneteil» in Eschen mit 215 m2 und ein «Krautgarten» mit 86 m2 als unveräusserliches Privateigentum. Der übrige, grosse Genossenschaftsbesitz an landwirtschaftlichem Boden und Wald blieb weiter in Gemeindehand. Um 1812 teilte die Gemeinde Riedparzellen zur Nutzung aus. 1854 regelte sie die Aufteilung des Genossenschaftsbesitzes im Ried neu. Sie wählte dazu das System des sogenannten Hausnummernguts, dessen Nutzung mit dem Eigentum an einem der 147 alten Bürgerhäuser verbunden war. Zusätzlich gab sie das sogenannte Familiengut aus, dessen Nutzung jedem Haushaltsvorstand mit Eschner Bürgerrecht zustand. Das heute noch bestehende Hausnummerngut umfasst pro Nutzungsberechtigtem 4675 m2 Boden und setzt sich aus drei Parzellen zusammen: dem «Hausteil», dem «Oberschaffeltteil» und der «Barietteilung». 1873, 1916 und 1959 erliess der Gemeinderat jeweils Statuten zum Hausnummerngut. Der Anteil am Familiengut ändert sich je nach Bevölkerungszahl. 1918 betrug er z.B. 7370 m2. Der Gemeinderat erliess 1873, 1918, 1934 und 1959 Statuten zum Familiengut. Seit 1959 besteht für nutzungsberechtigte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihren Anteil am Familiengut durch die Gemeinde verpachten zu lassen und eine Barauszahlung des Pachtzinses zu erhalten. Mit dem Nutzungsrecht am Hausnummern- und am Familiengut waren bis Anfang 20. Jahrhundert auch Pflichten verbunden, vor allem die Wuhrpflicht, die Finanzierung und der Unterhalt der Wege und der öffentlichen Einrichtungen (z.B. Schule).
Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Gemeindedualismus in Liechtenstein aufgehoben. Das Gesetz über die Bürgergenossenschaft von 1996 ermöglichte die Abtrennung des Bürgervermögens vom Vermögen der politischen Gemeinde. Das Bürgervermögen umfasste zu dieser Zeit 18,5 ha Boden im Industriegebiet bzw. beim Sportpark, 97,1 ha übriges Gemeindegebiet, 1,81 km2 Boden in der Landwirtschaftszone, und 2,96 km2 Wald. Am 11. bzw. 13.9.1998 stimmte die Eschner Bürgerversammlung für die Einleitung eines Regelungsverfahrens zur Bildung einer Bürgergenossenschaft, der am 16. bzw. 18.6.2000 sowohl die Gemeinde- als auch die Bürgerversammlung zustimmten. Nach der Klärung der Besitzverhältnisse gründeten die Bürgerinnen und Bürger von Eschen am 15.1.2002 die Bürgergenossenschaft Eschen als öffentlich-rechtliche Körperschaft.
Nachdem Versuche zur Errichtung eines Armenhauses im 19. Jahrhundert gescheitert waren, konnte die Gemeinde mit dem Erwerb der Pfrundgüter 1903 ein Grundstück im Zentrum von Eschen für den Bau einer Armenanstalt bereitstellen. Bereits ein Jahr später war das Bürgerheim erbaut. Die Betreuung der Armen und Kranken übernahmen die Zamser Schwestern (→ Barmherzige Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Zams), für die Verwaltung war ein Armenverwalter («Armenvater») angestellt. Dem Bürgerheim war ein Landwirtschaftsbetrieb angegliedert, der vom Armenverwalter zusammen mit einem Knecht, den Schwestern und Heimbewohnern geführt wurde. 1950 wurde im Bürgerheim eine Entbindungsstation eingerichtet. 1952–80 übernahmen die Schwestern vom Kostbaren Blut aus dem Kloster St. Elisabeth in Schaan die Pflege im Bürgerheim. Am 28.6.1976 übergab die Gemeinde die Leitung des Bürgerheims an die Genossenschaft für sozial-psychiatrische Betreuung. Nach einem Um- und Anbau wurde das Bürgerheim 1980 in «Liechtensteinisches Betreuungszentrum St. Martin» umbenannt und war von der Wohnstätte für ältere und sozial schwache Menschen zu einem Alters- und Pflegeheim mit angegliederter betreuter Werkstätte geworden. 1996 übernahm die Stiftung Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) das Heim und benannte es in «Haus St. Martin» um. 2007 wurden das ehemalige Bürgerheim und der Anbau abgebrochen. An ihrer Stelle entstand ein neues Alters- und Pflegeheim (Eröffnung 2009).
Der Wandel im Sozialstaat, besonders seit dem Sozialhilfegesetz von 1966, hat auch die Gemeinden ergriffen. Neben staatlicher und kommunaler Hilfe tragen private Initiativen im Bereich der Familienhilfe und Krankenpflege zum Wohl der Bevölkerung bei. 1960 wurde die Familienhilfe Eschen-Nendeln als Verein gegründet (ab 1964 Familienhilfe Unterland).
Bevölkerung und Siedlung
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung von Eschen von 620 Personen (1806) auf 909 (1852). Die Bevölkerungszahl ging bis zur Jahrhundertwende auf 749 zurück (1901), stieg bis 1941 auf 1014 und verdoppelte sich jeweils in den nächsten drei Jahrzehnten auf 2114 (1970) bzw. auf 4153 (2006). Davon wohnten 2006 66,3 % in Eschen und 33,7 % in Nendeln. Der Ausländeranteil wuchs von 8,3 % im Jahr 1941 auf 34,8 % im Jahr 2006.
Durch das Hausbauverbot von 1806 blieb die Zahl von 147 Häusern in der Gemeinde Eschen bis ins Jahr 1858 (148) konstant. In den 13 Jahren bis 1871 kamen 15 neue Wohnhäuser dazu. Wie alle liechtensteinischen Gemeinden machte auch Eschen im 20. Jahrhundert, besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, eine rasante Entwicklung in allen Bereichen durch. Die Anzahl der Wohngebäude vergrösserte sich auf 868 im Jahr 2000 (1941: 213, 1960: 315, 1970: 434, 1980: 584, 1990: 700). Hand in Hand mit diesem Wachstum geht der Verlust alter Bausubstanz. 1970 stammten 116 Gebäude aus der Zeit vor 1900, 1990 noch 61. Erfolgte die Überbauung zuerst noch entlang der alten Dorf- und Landstrassen, wurden später im Rahmen von Baulandumlegungen zahlreiche Gebiete als Bauzonen ausgeschieden (Jahr des Grundbucheintrags in Klammer): Waldteile Nendeln (1944 bzw. 1965) 3,9 ha, Böschfeld (1971) 5,2 ha, Nendler Feld (1973) 8,9 ha, Aspergut (1974) 1,2 ha, Grasgarten/Rinkenwingert (1975) 5 ha, Oberbündt Nendeln (1975) 1,9 ha, Grossfeld (1980) 1 ha, Renkwiler (1982) 6,8 ha, Walchabündt (1983) 3,2 ha, Halde (1990) 17,9 ha, Tal (1990) 2,9 ha, Hunsrücken (1990) 1,8 ha. Inklusive der heute im Zonenplan als Reservezone ausgewiesenen Gebiete würde das zukünftige Baugebiet der Gemeinde Eschen Platz für 21 000 Einwohner bieten. Zum Zweck der Siedlungsplanung hatte die Gemeinde 1945/47 erstmals einen Strassenbauplan herausgegeben. 1971 wurde ein Verkehrsplan erarbeitet (1990 erneuert). Ein erster Zonenplan wurde 1966 erlassen, gleichzeitig mit einer neuen Gemeindebauordnung. 1970 führte die Gemeinde einen Architekturwettbewerb zur Zentrumsplanung durch und stellte das Ergebnis im August 1971 der Bevölkerung vor. 1973 erfolgte ein Bericht zur Spezialplanung der Kernzone Eschen eine neue Grundbuchvermessung und Vermarkung des Gemeindegebiets und der Gemeindegrenzen wurde ab 1984 in Angriff genommen. 1977 kam es zu einer Neubenennung der Strassen in Eschen und Nendeln. Gleichzeitig brachte die Gemeinde einheitliche Strassenschilder an und gab eine Strassenkarte (erneuert 1991) heraus. 2002 wurde die laufende Nummerierung der Häuser bei der Erbauung zugunsten der Nummerierung entlang der Strassenzüge aufgegeben.
An der Förderung des privaten Wohneigentums durch die öffentliche Hand beteiligte sich ab den 1960er Jahren auch die Gemeinde. 1966 erliess sie das «Reglement über die Veräusserung der Oberschaffeltteile» (Waldteile) in Nendeln und schuf damit 147 Bauplätze. 1970 verkaufte die Gemeinde im Nendler Kolmad Bauplätze an Bürger ohne eigenen Baugrund. Seit 1978 gibt die Gemeinde an Gemeindebürger ohne eigenen Baugrund (später auch an Bürger anderer liechtensteinischer Gemeinden) Boden im Baurecht zur Überbauung mit Reihenhäusern ab. Bis 1991 bezahlte die Gemeinde an ihre Bürger beim Bau eines neuen Hauses einen Beitrag von zuletzt 250 Fr., der als «Schenktanne» bezeichnet wurde.
1864 brannten auf dem westlichen Schönabüel sechs Häuser samt Ställen und Nebengebäuden nieder, 1883 das ehemalige Gerichtsgebäude, die Taverne auf Rofaberg (Gasthaus «Hirschen»). Die grösste Brandkatastrophe ereignete sich am 16.5.1888: 16 Häuser, 16 Ställe und die Stickereifabrik im Eschner Hinterdorf brannten nieder, drei Kinder kamen in den Flammen um. Die Grundstücke wurden nach dem Brand neu eingeteilt, um die ursprüngliche Reihenbauweise zu verhindern. Sechs Brandgeschädigte bauten ihre Häuser nicht mehr auf, neun Anwesen waren bereits im Herbst 1889 zur Bauabnahme bereit. Die freistehenden Häuser mit den angebauten Ställen prägen das Gesicht dieses Dorfteils bis heute.
Nach 1800 erfolgte ein Ausbau der Landstrassen. 1836 wurde auf Initiative aus der Schweiz hin die Verbindungsstrasse Nendeln–Eschen–Bendern (heutiger Strassenverlauf) ins ebene Gelände gebaut. Seit 1872 durchquert die Eisenbahn (OeBB) das Eschner Gemeindegebiet. Die Zunahme des motorisierten Verkehrs erforderte im 20. Jahrhundert einen stetigen Ausbau der Landes- und Gemeindestrassen. 1939 wurde die Landstrasse Nendeln–Eschen–Bendern mit einem Teerbelag versehen. Waren 1943 in Eschen nur fünf Personenwagen gemeldet, vergrösserte sich deren Anzahl bis 1953 auf 49 (1963: 199, 1973: 739, 1983: 1512, 2005: 2644). 1970 musste in Nendeln ein Schülerlotse angestellt werden. 1982–2004 regelte eine Ampelanlage den Verkehr an der Eintrachtkreuzung in Eschen, die 2004 für Kreisverkehr umgebaut wurde. Besonders der Durchgangsverkehr ist für die Gemeinde eine Belastung geworden.
1864–1912 bestand in Nendeln ein Postamt für das ganze Unterland. Seit dem 15.11.1898 ist Eschen ans Telefonnetz angeschlossen. Nach der Aufhebung des Postamts in Nendeln 1912 war die Post zuerst in der Kegelbahn des Gasthauses «Eintracht» in Eschen untergebracht, 1915–60 jeweils im Privathaus des Postmeisters in Eschen, 1960–67 in einem Pavillon, 1967–2000 bzw. ab 2000 in einem eigenen Gebäude im Dorfzentrum. In Nendeln wurde erst 1960 wieder ein Postamt eröffnet, das 1974–2008 in einem eigenen Postgebäude untergebracht war und seit 2008 in einem Wohn- und Geschäftshaus eingemietet ist.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft bildete auch im 19. Jahrhundert den Haupterwerbszweig der Bevölkerung. Eine grosse Aufgabe stellte die Gemeinde sich mit der Entwässerung des Rieds. Noch 1805 hatten sich die Eschner geweigert, ein Projekt der Bludenzer Ingenieure Barbisch und Lorinser umzusetzen. K.k. Ingenieur Alois Negrelli erstellte um 1830 ein weiteres Entwässerungsprojekt. Bis 1834 wurde der Hauptkanal durch das Riet zwischen Schaan und Eschen gebaut und mit der Esche verbunden, die 1836 eine neue Mündung in den Rhein erhielt. Ab 1852 wurde die Riedentwässerung unter Ingenieur Jakob Kümmerle vorangetrieben und 1856 zu einem vorläufigen Abschluss gebracht. Damit gewann man wertvollen Landwirtschaftsboden dazu. Lag der Anteil des offenen Ackerlands an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (ohne Wald und Alpen, im Landesdurchschnitt) zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch bei 8 %, konnte 1871 ein Höchststand von rund einem Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche (Landesdurchschnitt) erreicht werden. Ab 1843 wurde die Ablösung des «Tratt-» und Atzungsrechts vorgenommen, das bisher einer rationellen Bewirtschaftung des Bodens entgegenstand. In Eschen waren 2 km2 Privatboden und 1,7 km2 Gemeindeweiden davon betroffen. Die privaten Eigentümer hatten eine Ablösesumme für 14 493 Gulden an die Gemeinde zu bezahlen. Die Ablösung der Grund- und Erblehenzinse erfolgte 1859 um 1900 Gulden.
Der Weinbau war im 19. Jahrhundert in Eschen ein einträglicher Bereich der Landwirtschaft. So warf z.B. der herrschaftliche Weingarten in Eschen mit 2 ha Fläche um die Mitte des 19. Jahrhunderts einen Ertrag von 506 Gulden 41 Kreuzer ab. Landesweit war der Höchststand an Rebbauflächen im Jahr 1871 erreicht. Danach begannen sich die Bauern in den 1870er und 80er Jahren infolge Missernten, Rebkrankheiten und ausländischer Konkurrenz langsam vom Weinbau abzuwenden. 1890 betrug die gesamte Rebbaufläche in Eschen 13,3 ha. Seit 1860 wurde auch der Obstbau in Liechtenstein gefördert. Lehrer Franz Josef Müssner (1870–1929) legte in Nendeln mehrere Baumschulen an. Anlässlich der Liechtensteinischen Landesausstellung 1895 erhielt der Ort Nendeln in der Abteilung II (Erzeugnisse des Obstbaus) ein Diplom mit Medaille und 4 Gulden als Geldpreis. Der Viehbestand der Eschner Bauern wuchs bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts und stagnierte in der zweiten Jahrhunderthälfte.
Das agrarisch geprägte Liechtenstein hatte sich bis in die 1960er Jahre zum Industrieland entwickelt. Bis in die 1990er Jahre verlagerte sich dann das Hauptgewicht der Erwerbstätigkeit auf den Dienstleistungssektor. Betrug die Zahl der haupt- und nebenberuflichen Landwirtschaftsbetriebe in der Gemeinde Eschen 1955 noch 175, war die Zahl 1990 auf 52 zurückgegangen. In den 1970er Jahren ging der Trend in Richtung landwirtschaftliche Aussiedlung. 1972 wurde der erste Aussiedlerhof an der Brühlgasse bewilligt, bis heute kamen vier weitere Höfe sowie ein Betrieb ohne Wohngebäude am Schwarzen Strässchen dazu. Die Drainage des Eschner Riets wurde in den 1940er und 50er Jahren durchgeführt. 1979 kaufte die Gemeinde die Eschner Mühle (ehemaliger herrschaftlicher Torkel) von der Mühlegenossenschaft und liess sie im Jahr 1981 renovieren. Die Mühle stellte Ende der 90er Jahre den Betrieb ein, ist jedoch bis heute voll funktionsfähig.
Handwerk und Gewerbe in Eschen wurden im 19. Jahrhundert erstmals statistisch erfasst. Aus einer Liste der Gewerbetreibenden von 1869 wird ersichtlich, dass es in Eschen und Nendeln insgesamt 40 Gewerbetreibende gab, von denen die meisten Waren für den bäuerlichen Bedarf produzierten. Viele Eschner und Nendler führten kein eigenes Gewerbe, sondern waren als Saisonniers in der Schweiz, in Frankreich, Österreich und Süddeutschland beschäftigt. Im Jahr 1808 gab es in Eschen bereits vier Handlungen, die jedoch nur Tabak, Nägel, Strümpfe und Salz verkauften.
Als erster grösserer Gewerbebetrieb des Landes kann die in Nendeln im Jahr 1836 gegründete Hafnerwerkstätte von Albert Philipp Schädler bezeichnet werden. Schädler erbaute sein Wohn- und Betriebsgebäude gegenüber der herrschaftlichen Ziegelei, wo es heute noch als Teil der Keramik Werkstatt Schaedler besteht. Schon bald stellte der Betrieb neben Ofenkacheln auch Geschirr und Tonrohre her. Die herrschaftliche Ziegelei wurde 1869 an Johann Josef Bickel verkauft und bis um 1915 von der Familie Bickel betrieben.
Die Stickerei war vom Ende der 1870er Jahre bis zum Ersten Weltkrieg der bedeutendste Gewerbezweig in Liechtenstein. Eschen zählte 1881–84 in diesem Bereich 29 Gewerbeinhaber. Das Stickereigewerbe wurde im Verlagswesen vor allem in Privathäusern betrieben, in eigens dafür umgebauten Räumen oder freistehenden Gebäuden, den sogenannten Sticklokalen. 1885–1910 wurden in Eschen 38 Sticklokale erbaut. Der einzige Versuch, die Stickerei im Land industriell zu betreiben, fand in Eschen statt und schlug fehl. Vom 1.12.1879 bis ins Jahr 1884 betrieb der aus St. Gallen stammende August Oertli zusammen mit dem Eschner Jakob Batliner eine Stickereifabrik. Ende 1880 beschäftigte der Betrieb 56 Arbeiter an 20 Stickmaschinen, 1884 noch 26. Im selben Jahr wurde der Betrieb stillgelegt. Die Stickereimaschinen wurden 1885 an Einzelsticker verkauft. Das Fabrikgebäude brannte am 16.5.1888 (Hinterdorfbrand) nieder.
Neben der Taverne auf Rofaberg (heute: «Hirschen») entstanden im 19. Jahrhundert in Eschen weitere Gasthäuser: Seit 1823 ist das Wirtshaus zum «Kreuz» gegenüber der Kirche belegt, in dem zur Jahrhundertmitte auch eine Bäckerei betrieben wurde. Dieses Wirtshaus bestand bis ins Jahr 1987. Im Jahr 1868 wird eine Wirtschaft und Bäckerei im Dorf erwähnt, deren Name nicht mehr bekannt ist. Engelbert Lenz, ein Finanzwachmann aus Tirol, ersuchte 1870 um die Bewilligung einer Pintenwirtschaft und Spezereihandlung in seinem neu erbauten Haus an der Landstrasse nach Bendern. Diese Wirtschaft wurde 1871 «Zur Eintracht» benannt und 1872 an der Abzweigung zur Fluxstrasse durch den Vorsteher Johann Gstöhl neu eröffnet. Sie ist bis heute im Familienbesitz geblieben (ab 2009 als italienisches Restaurant «Da Teresa» verpachtet). Das Gasthaus «Zur Fernsicht» wurde ebenfalls 1870 durch den ehemaligen Landeskassenverwalter Franz Urbanek in seinem Haus auf Rofaberg eröffnet. In Nendeln bestand neben dem «Löwen» und dem «Engel» um 1868 für kurze Zeit eine Wirtschaft, die vom späteren «Löwen»-Wirt Peter Näscher betrieben wurde. Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurden in Eschen folgende Restaurants, Hotels und Cafés eröffnet: 1926 «Eschnerberg» und «Haldenruh», 1963 «Café Hoop», 1969 Hotel/Restaurant «Brühlhof», 1978 «Tiffany», 1979 «Pinocchio», 1987 «Ländle-Café», 1991 «Café-Stübli». In Nendeln: 1959 «Café Meier», 1971 Hotel/Restaurant «Landhaus», 1985 «Schächle’s Weinstube».
Die Entwicklung der Industrie in Eschen begann in den 1920er Jahren. Zum Zweck der «Arbeitsbeschaffung» stellte die Gemeinde 1 ha Boden in der Hub zur Errichtung einer Fabrik unentgeltlich zur Verfügung. Am 3.1.1927 erfolgte der Handelsregistereintrag der Eschenwerke AG, die Jute- und Hanfgarn und daraus Gewebe herstellten, jedoch drei Jahre später in Konkurs gingen. Die Gemeinde kaufte am 18.2.1930 die Fabrikgebäude und das Areal, um diese acht Monate später an die Textil AG zu verkaufen. Dieser Betrieb brannte am 6.7.1931 aus. Am 19.12.1941 kaufte die neu gegründete Press- und Stanzwerk AG (Presta, heute: → ThyssenKrupp Presta AG) das Fabrikareal samt Gebäuderesten und begann 1942 mit dem Fabrikumbau und der Produktion. 1943 beschäftigte das Unternehmen bereits 300 Arbeiter und ist seither der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde. Junge Nendlerinnen fanden 1924–30 in der Ausrüsterei des «Löwen»-Wirts Johann Nägele (1874–1965) als «Tüchlerinnen» Arbeit. Dort wurden für die Firma Bachert & Co. in Trübbach (SG) bunt bestickte Tüchlein gebügelt und auf Karton gespannt. 1930–48 stellten die Firmen Etepha bzw. Phafag in Eschen Hustensaft und Pflegeprodukte für Kleinkinder her. 1964–83 betrieb die amerikanische Firma Kraus-Thomson Organization Ltd. (Hans-Peter Kraus) im Nendler Ziegelmad ein Zeitschriftenantiquariat und einen Nachdruckverlag für wissenschaftliche Publikationen. Anfang der 1950er Jahre gründete Elmar Marxer in Eschen die Textilfabrik Marxana, die sich auf die Produktion von Skibekleidung spezialisierte. Josef Elkuch verlagerte 1952 seinen 1945 in Schellenberg gegründeten Altstoff-Handel nach Eschen, der sich in der Folge zu einem modernen Recycling-Betrieb entwickelte (heute: Josef Elkuch AG). 1972 wurde die Industriezone östlich der Firma Presta neu vermessen und in Parzellen eingeteilt. Diese gab die Gemeinde im Baurecht an interessierte Gewerbetreibende zur Erstellung von Gewerbe- und Industriebetrieben ab. Das Industriegebiet wurde 1987 vergrössert.
1969 reichte ein Unternehmer bei der Gemeinde ein Gesuch um die Erstellung einer Luftseilbahn auf die Dreischwestern mit Tal- und Bergstation auf Eschner Hoheitsgebiet ein. Am 15.2.1976 wurde das Projekt «Dreischwestern-Luftseilbahn» in einer Bürgerabstimmung zwar angenommen, aber es ist nie realisiert worden.
Gesellschaft, Bildung, Kultur
Zu einer wichtigen Aufgabe der Gemeinde wurde nach der Einführung der Schulpflicht 1805 die Schule. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hielt man in Privathäusern Schule. 1830 baute die Gemeinde ein neues, einstöckiges Schulhaus (heute: Vereinshaus am St. Martins-Ring). 1872 wurde das Eschner Schulhaus um ein Stockwerk erhöht, das durch ein nordseitiges Stiegenhaus erschlossen wurde. Im Erdgeschoss befanden sich zwei Schulzimmer und die Wohnung für die Zamser Lehrschwestern. Im ersten Stock war die Lehrerwohnung sowie das Klassenzimmer der Knabenschule untergebracht. Die Einführung einer Realschule für das Liechtensteiner Unterland in Eschen im Jahr 1906 brachte einen Umbau der Eschner Schule mit sich. Im Erdgeschoss wurde ein Raum für die Realschule geschaffen, die übrigen Schulzimmer wurden einer Renovation unterzogen. Eine gründliche Renovation fand im Jahr 1932 statt. Der Hauseingang wurde dabei von der Nord- an die Ostseite verlegt. Anfang der 1950er Jahre wurde in Eschen an der Simsgasse ein neues Realschulgebäude für das Unterland errichtet (Eröffnung: Herbst 1953). Dieser Bau wurde im Jahr 1973 erweitert, da die neu gegründete Oberschule ebenfalls dort einzog. 1973 konnte die Gemeinde den Bodenerwerb für das geplante Unterländer Schulzentrum abschliessen. Sie verkaufte das Grundstück 1974 an das Land Liechtenstein, übernahm im gleichen Zug das bestehende Realschulgebäude. 1981 konnte der Schulbetrieb im neuen Schulzentrum Unterland (Real- und Oberschule) mit Dreifachturnhalle und Hallenbad aufgenommen werden. Ein neuer Schultrakt mit Mensa wurde in den Jahren 1996/98 angebaut. In der alten Realschule war 1981 bis 2005 die Volksschule Eschen untergebracht. An der gleichen Stelle wurde 2005–08 ein neues Schulgebäude errichtet. Die alte Volksschule Eschen wurde zu einem Vereinshaus umgebaut (Eröffnung: 1985).
In Nendeln wurde Ende der 1840er Jahre ein kleines Schulhaus am Bach mit einem Schulzimmer errichtet. Vorher war in der Stube eines Privathauses Schule gehalten worden. In den Jahren 1870–71 erbaute die Gemeinde unterhalb des Gasthauses «Engel» in Nendeln eine neue Schule. Ab Ende der 1960er Jahre erwarb sie Grundstücke am Waldrand in Nendeln für eine neue Schule. Das Schulgebäude mit Mehrzweckhalle wurde 1974–75 erbaut und 1994–95 renoviert bzw. erweitert. Die alte Volksschule in Nendeln beherbergt nach der Renovation Vereinsräume (Einweihung: 1986).
Die Bemühungen für eine «Kleinkinderschule» in Eschen trugen mit der Eröffnung eines Kindergartens im umgebauten Schulhaus im Jahr 1933 Früchte. Nendeln erhielt erst 20 Jahre später einen Kindergarten. Durch ein Legat von Anna Schädler-Beck, also auf Privatinitiative hin, konnte 1953 im Saal des Gasthauses «Löwen» der Kindergartenbetrieb aufgenommen werden. Eschen erhielt im Jahr 1957 ein eigenes Kindergartengebäude im Dorf (ab 1970 mit Spielplatz). Im Frühjahr 1972 wurde auf Schönabüel ein zusätzlicher Kindergarten mit zwei Klassen eröffnet, der Nendler Kindergarten bezog 1972 einen Pavillon und ist seit 1975 im Nendler Schulhaus untergebracht. Später kamen weitere Kindergärten dazu. Als zusätzliches Angebot für Kinder, die das Kindergartenalter noch nicht erreicht haben, wurde im Herbst 1989 in Eschen, später auch in Nendeln, eine Spielgruppe gegründet. Seit 1993 betreibt der Verein KiTa FL eine Kindertagesstätte in Eschen. Zur Betreuung der Jugendlichen in den Jugendräumen von Eschen und Nendeln stellte die Gemeinde 1997 erstmals eine Jugendarbeiterin an. Seit 2000 beherbergt Eschen das Musikschulzentrum Unterland, seit 2003 die Kunstschule Liechtenstein in Nendeln.
In der Verfassung von 1862 wurde erstmals die Vereinsfreiheit in einem eigenen Artikel verankert. In der Folge begann sich im Land eine rege Vereinstätigkeit zu entwickeln. Eschen rief als erste liechtensteinische Gemeinde 1867 eine «Freiwillige Feuerwehr» ins Leben. 1868 gründete Kaplan Franz Xaver Häusle in Eschen einen Männerchor (seit 1976 ein gemischter Chor unter dem Namen «Gesangverein Kirchenchor Eschen»). Neben dem Männerchor existierte in den Jahren 1894–1902 ein Konkurrenzchor («Liederkranz»). Kaplan Florin Kindle gründete 1882 eine Blasmusik, die «Musikgesellschaft Eschen». In Nendeln entstand 1891 ein Männerchor. 1914 wurde der Radbund «Gemütlichkeit» in Nendeln, 1915 der Radbund «Adler» in Eschen gegründet. In den 1930er Jahren entstanden in Eschen (Neugründung 1975) und Nendeln Pfadfinderabteilungen. In den Zwischenkriegsjahren spaltete sich die damalige Musikkapelle Eschen 1930 aus politischen Gründen in die «Musikkapelle» («rote Musik») und die «Bürgermusik» («schwarze Musik»). Die beiden Konkurrenzvereine schlossen sich am 21.3.1946 zur «Harmoniemusik Eschen» zusammen. Der Turnverein wurde 1946 gegründet. Im selben Jahr wurde zum ersten Mal ein Strassenlauf, der «Bretschalauf», durchgeführt. Weitere Vereinsgründungen im Bereich des Sports waren z.B. der Fussballclub «USV Eschen/Mauren» (1963) oder der Tennisclub Eschen-Mauren (1976). 2006 waren in Eschen 49 Vereine aktiv.
Am 31.7.1949 fand in Eschen auf Rofaberg die 250-Jahr-Feier des Landes Liechtenstein mit einem Festspiel statt. 1970 verbot der Gemeinderat das beliebte Böllerschiessen vor Feiertagen. 1972 beschloss die Gemeinde die Schaffung einer Kulturkommission. Seit 1975 besteht der «Historische Höhenweg» auf dem Eschnerberg mit verschiedenen Rundwegen und 45 Hinweistafeln. Seit 1979 veranstaltet der Verein Tangente in privaten Räumlichkeiten Konzerte und Ausstellungen. Im Schulzentrum Unterland eröffnete die Gemeinde 1983 eine Gemeindebibliothek. Seit 1986 finden dort jährliche Dichterlesungen statt. Neue Wege ging die Gemeinde Eschen im Bereich des Sports. 1972 fand eine erstmalige Gemeinschaftssitzung der Gemeinderäte Eschen und Mauren statt. Dabei wurde generell der Bau von gemeinsamen Sportanlagen beschlossen. Der Sportpark Eschen-Mauren konnte am 25.5.1975 eröffnet werden (Umbau und Erweiterung 2004–05). Seit 1976 findet dort das alljährliche Gemeindesportfest von Eschen und Mauren statt. Seit 1978 besteht neben dem Sportpark auch eine Tennisanlage, die 1995 durch eine Tennishalle für das Unterland erweitert wurde. Im Sportpark Eschen-Mauren fand am 8.9.1985 anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Liechtenstein eine Messe statt.
Kirche und Religion
Noch bis 1843 wurde die Seelsorge in der Gemeinde Eschen von einem Pfäferser Pater versehen, obwohl das Kloster 1838 säkularisiert worden war. In Eschen besass das Kloster das Pfrundhaus (Statthalterei) mit Stall und Torkel neben 5,6 ha Gütern. Nach längeren Verhandlungen fielen das Kollaturrecht der Pfarrei Eschen und das Pfrund- und Kirchenvermögen mit Vereinbarung vom 29. September 1840 an die liechtensteinische Regierung, vom ehemaligen Klostervermögen erhielt die Eschner Pfrundstiftung 7000 Gulden, wovon 5000 Gulden in den Kirchenbaufonds flossen.
Als 1863 vom Landtag die Zehntablösung beschlossen wurde, betrug das Zehntablösungskapital in der Gemeinde Eschen 18 000 Gulden, 1864 wurde die Kaplaneipfründe errichtet. Der neu angestellte Kaplan Johann Baptist Beat Deflorin hatte u.a. abwechselnd mit dem Pfarrer an Sonn- und Feiertagen die Predigt und das Hochamt zu halten, einmal pro Woche in Nendeln eine Messe zu lesen und den Religionsunterricht in Nendeln durchzuführen. 1815 werden Pfarrkirche und Pfarrhof von Eschen als alte, unansehnliche Gebäude beschrieben. 1850 erhielt die Eschner Pfarrkirche ihre erste Orgel, 1861 neue Glocken. Am 24.3.1894 beschloss die Gemeindeversammlung in offener Abstimmung den Bau einer neuen Pfarrkirche. Die alte Kirche wurde abgebrochen und 1893–94 eine neugotische Anlage nach den Plänen der Stuttgarter Architekten Kleber und Beytenmiller für 56 394 Gulden errichtet. 1916–17 legte die Gemeinde westlich der Kirche einen neuen Friedhof an. In einer Gemeindeabstimmung sprachen sich die Bürger am 28.9.1975 für eine Renovation der Kirche aus. Nach rund zweijähriger Umbauzeit konnte die Kirche am 22.4.1979 eingesegnet werden. Anlässlich der Renovation wurde u.a. eine Sakramentskapelle angebaut und dank einer privaten Spende der Kirchturm um 8 m erhöht. 1983 wurde im Friedhof eine Urnenwand eingeweiht. Die Gemeinde Eschen fördert die Feuerbestattung durch Übernahme der Kremations- und Überführungskosten.
Nachdem 1970 ein neues Pfarrhaus erbaut worden war, wurde der Abbruch der alten Pfrundbauten diskutiert. Anlässlich einer Abstimmung am 14. bzw. 16.12. 1973 nahmen die Stimmbürger den Vorschlag des Komitees «Pro Pfrundbauten» für eine Renovation mit einem Mehr von nur fünf Stimmen an. Die renovierten Pfrundbauten gelten heute als eines der Wahrzeichen des Dorfs Eschen. Sie bieten Raum für wechselnde Ausstellungen und Konzerte und beherbergen das Vereinslokal der «Winzer am Eschnerberg».
Am 10.11.1935 erfolgte die Weihe der neuen Kirche St. Sebastian und Rochus in Nendeln. Die alte Kapelle St. Sebastian und Rochus musste 1941 einer Strassenverbreiterung weichen und wurde abgebrochen. Die Kapelle Hl. Kreuz in Eschen wurde 1952, 2001 und 2011 renoviert.
Jürgen Schindler
Archive
- Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).
- Gemeindearchiv Eschen (GAE).
- Pfarrarchiv Eschen (PfAE).
Quellen
- Chronik des Johann Georg Helbert aus Eschen, hg. von der Gemeinde Eschen und vom Liechtensteinischen Landesmuseum/Norbert W. Hasler, Redaktion: Arthur Brunhart in Zusammenarbeit mit Rainer Wilflinger und Jürgen Schindler, 2 Bände: Faksimile und Transkription, Vaduz 2006.
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, 6 Bände, Vaduz 1948–1996 (LUB I/1–6).
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil II: Die Herrschaftszeit der Freiherren von Brandis, 1416–1510 (LUB II digital).
- Gemeinde Eschen: Jahresbericht und Jahresrechnung, 1975–1982.
- Gemeinde Eschen: Orientierung, 1969–1971; Mitteilungsblatt, 1972–1975, 1983–2002; Eschen aktuell, 2000–2005; Eschen info, 2005–.
Literatur
Ur- und Frühgeschichte:
- Hans Rudolf Sennhauser: Kirchliche Bauten, in: Frühe Kirchen im östlichen Alpengebiet, Bd. 1, München 2003, S. 8-42.
- Hans Rudolf Sennhauser: Katalog, in: Frühe Kirchen im östlichen Alpengebiet, Bd. 1, München 2003, S. 43-221, hier S. 89–91.
- Georg Malin: Eschen «St. Martin», in: Ergrabene Geschichte, 1985, S. 16–21.
- Bernhard Overbeck: Geschichte des Alpenrheintals in römischer Zeit. Auf Grund der archäologischen Zeugnisse. Teil 1: Topographie, Fundvorlage und historische Auswertung München 1982, hier S. 103–106.
- Rudolf Degen: Liechtenstein zwischen Spätantike und Mittelalter, in: Archäologie im Fürstentum Liechtenstein, Basel 1978 (= Helvetia Archaeologica 9, Heft 34/36), S. 73–251.
- Georg Malin: Das Gebiet Liechtensteins unter römischer Herrschaft, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 58 (1958), S. 5–89, hier S. 62–65.
- Elmar Vonbank: Liechtensteiner Bodenfunde im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz, Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 54 (1954), S. 107–128, hier S. 113f.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband), S. 227.
Mittelalter bis 21. Jahrhundert:
- Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Das Unterland, Bern 2007 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Neue Ausgabe, Bd. 122).
- Sportpark Eschen-Mauren, hg. von den Gemeinden Eschen und Mauren, Redaktion: Medienbüro Oehri & Kaiser, Eschen/Mauren 2005.
- Elmar Batliner: Müssnen in alter Zeit, Schaan 2001.
- Thomas Willich: Quellen zur spätmittelalterlichen Geschichte Liechtensteiner Kirchen und Kapellen aus dem Repertorium Germanicum (1378–1464). Mit einem Urkundenanhang, in: Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge, hg. von Arthur Brunhart, Bd. 2: Neuzeit: Land und Leute, Zürich 1999, S. 69–102.
- Adolf Meier, Jürgen Schindler: Eschner Familienbuch, 2 Bände, hg. von der Gemeinde Eschen, Eschen 1997.
- Georg Meier: Cantate Domino. 125 Jahre Gesangverein Kirchenchor Eschen, Redaktion: Robert Allgäuer, Bd. 1, Vaduz 1996.
- Publikation der Gemeinde Eschen zu Umbau und Renovation der Primarschule Nendeln, 1995.
- Eugen Schafhauser: Eschner Baukultur verflossener Epochen und Jahre, Eschen 1984.
- 115 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eschen, 1867–1982. Uniformweihe und Jubiläumsfest am 25. und 26. September 1982, Eschen 1982.
- 100 Jahre Blasmusik in Eschen 1882–1982, hg. von der Harmoniemusik Eschen, Eschen 1982.
- Gedenkschrift zur Renovation der Pfarrkirche St. Martin Eschen, 1979.
- Eugen Schafhauser: Zeichen und deren Verwendung im Raume der Gemeinden Eschen-Gamprin, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Liechtenstein, Bd. 76 (1976), S. 223–265.
- Eugen Schafhauser: Liechtensteins Eschnerberg im Schatten von fünf Jahrtausenden. Eine Landschaftsgeschichte – ein Heimatbuch, St. Gallen 1959, 2. verb. Auflage 1964.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband), S. 227–239.
- Bruno Voigt: Die Auflösung des Klosters Pfäfers im Verhältnis zum Fürstentum Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Liechtenstein, Bd. 30 (1930), S. 45–62.
- Johann Baptist Büchel: Geschichte der Pfarrei Eschen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 26 (1926), S. 5–110.
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online
Zitierweise
<<Autor>>, «Eschen», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.
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