Fahren-Ziersch

Autor: Johann Oehry | Stand: 31.12.2011

Alp im Rellstal (Montafon), südöstlich der Zimba und der Vandanser Steinwand, Gemeinde Vandans (Vorarlberg); Genossenschaftsalp der «Agrargemeinschaft Alpinteressentschaft Fahren-Ziersch», Ruggell/Gamprin (88 Weiderechte, 1996 46 Mitglieder). 1300–1990 m ü.M., Gesamtfläche 211,4 ha, davon 106 ha produktive Weidefläche. 1952 entstanden aus dem Zusammenschluss der beiden Alpgenossenschaften Fahren (Ruggell) und Ziersch (Ruggell-Gamprin). Zu Fahren-Ziersch gehört auch die Voralp Ruggell (Maiensäss) im Rells.

Die 1511 urkundlich erwähnte Kuhalp Fahren, auch Alpafera und Fahra genannt, ist wahrscheinlich schon seit dem 17. Jahrhundert Eigentum von Bauern aus dem Gebiet Liechtenstein und damit die älteste Unterländer Alp. 1735 verkauften sieben Ruggeller und ein Feldkircher die Alprechte am Walserberg (Schneeflucht von Fahren). Das früheste noch erhaltene Statut der Alp datiert von 1849. Ziersch (Zirs, Ziesch) befand sich spätestens 1797 in Ruggeller Besitz. 1761 kaufte der Pfarrer von Eschen, Leodegar Müller (1700–1763), für das Kloster Pfäfers das 1496 urkundlich erwähnte Maiensäss im Rells. Dieses verblieb bis 1767 im Besitz des Klosters und wurde wohl noch im 18. Jahrhundert von den beiden Genossenschaften Fahren und Ziersch erworben und gemeinsam bewirtschaftet (z.B. 1862 Vertrag betreffend neuer Alpgebäude im Rells). Seit 1997 ist die max. Bestossung von Fahren-Ziersch auf 75 Grossvieheinheiten festgelegt. 2004 wurde die Alp mit 130 Stück Jungvieh sowie einer Kuh bestossen. Alpgebäude im Rells (1420 m ü.M.), auf Fahren (1628 m ü.M.), Alt Stofel (Fahren, 1820 m ü.M.) und Ziersch (1701 m ü.M.). Bau eines neuen Stalls auf Fahren 1934, einer neuen Alphütte auf Alt-Stofel 1978 und im Rells 1990. Fahren-Ziersch bildet ein Jagdrevier.

Literatur

  • Adolf Marxer, Johann Oehry: Die Unterländer Alpen in Vorarlberg, in: Eintracht. Zeitschrift für Heimat und Brauchtum, Nr. 38 (2005), S. 9–28.
  • Erwin Elkuch: Die Unterländer Alpen in Vorarlberg, in: Bergheimat. Jahresschrift des Liechtensteiner Alpenvereins, Schaan 1999, S. 25–39.
  • Gamprin, unser Dorf, hg. von der Gemeinde Gamprin, Gamprin 1988, S. 78f.
  • Werner Vogt: Vorarlberger Flurnamenbuch, Teil I: Flurnamensammlung, Bd. 2: Montafon, Bregenz 1973, S. 45, 55, 224, 234.

Zitierweise

<<Autor>>, «Fahren-Ziersch», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.