
Ferienkolonie
Autor: Stefan Frey | Stand: 31.12.2011
Die Idee der Ferienkolonie, eines Erholungsaufenthalts für schulpflichtige Kinder auf dem Land, geht zurück auf den Schweizer Pfarrer Hermann Walter Bion (1830–1909), der 1876 die erste Ferienkolonie für Zürcher Arbeiterkinder durchführte. In der Folge verbreiteten sich die karitative und pädagogische Ziele verbindenden Ferienkolonien rasch in Europa, später auch in Amerika und Japan. Die erste Ferienkolonie in Liechtenstein organisierte Elisabeth Fehr-Lemière 1938 in einem Haus auf Silum. 1939 wurde die Ferienkolonie, die armen und kränklichen Kindern aus Liechtenstein im Sommer Erholung in den Bergen bot, in die liechtensteinische Caritas eingegliedert. Die Ferienkolonie fand bis 1963 auf Silum statt, 1964–70 im «Kurhaus Sücka», seither im «Jugendhaus Malbun». Heute soll die Ferienkolonie, nun als Ferienlager bezeichnet, Kindern aller sozialen Schichten eine sinnvolle Feriengestaltung ermöglichen. Eine weitere Ferienkolonie wird seit 1992 durch das Liechtensteinische Rote Kreuz (LRK) durchgeführt, das im Kinderheim Gamander in Schaan Ferienaufenthalte für benachteiligte Kinder aus Südost- und Osteuropa organisiert.
Quellen
Jahresberichte LRK 1992–.
Literatur
- Hans-Ulrich Grunder: «Ferienkolonien», in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2012.
- Klaus Biedermann: Das Dekanat Liechtenstein 1970 bis 1997. Eine Chronik des kirchlichen Lebens, Vaduz 2000, S. 217f.
- 50 Jahre Liechtensteinisches Rotes Kreuz: 1945–1995, Hg. Liechtensteinisches Rotes Kreuz, Vaduz 1995, S. 29–32.
- Otto Seger: 50 Jahre liechtensteinischer Caritas-Verein, 1974, S. 6f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Ferienkolonie», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.