Frauenvereine

Autorin: Julia Frick | Stand: 31.12.2011

In Liechtenstein existieren seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Frauenvereine kirchlicher, kultureller, gemeinnütziger und wohltätiger Natur. Diese standen unter der Leitung eines männlichen Präses (Gemeindepfarrer oder Kaplan). Im 20. Jahrhundert wurden Frauen- und Müttervereine auf Initiative der Gemeindepfarrer gegründet: 1916 Triesenberg, 1921 Vaduz, 1933 Balzers, 1942 Schaan. In Gamprin (1973–1999), Eschen (1977) und in Schellenberg (1985) entstanden Frauengruppen. Die Frauenvereine und Frauengruppen der verschiedenen Gemeinden treffen sich einmal jährlich zu einer Landesvorstandssitzung. Zentraler Punkt ist die jährlich in einer anderen Gemeinde stattfindende «Landeswallfahrt der Frauen». Durch Vorträge und Bazars werden Spenden für wohltätige Zwecke gesammelt, Ausflüge und Wallfahrten werden unternommen, es wird Weiterbildung angeboten sowie karitativ gewirkt. Der Frauenverein Vaduz führt seit 1976 eine Brockenstube. Die Frauenvereine stehen heute allen Frauen offen, nicht nur Ehefrauen und Müttern. Zu gesellschaftlichen und politischen Themen beziehen sie öffentlich keine Stellung.

Literatur

  • Christel Hilti-Kaufmann: Öffentlichkeit – auch für Frauen? Frauenvereine und Frauenorganisationen, in: Inventur. Zur Situation der Frauen in Liechtenstein, hg. vom Frauenprojekt Liechtenstein, Bern/Dortmund 1994, S. 146–161, hier S. 147–149.
  • 50 Jahre Frauen- und Mütterverein Balzers, hg. vom Frauen- und Mütterverein Balzers, Balzers 1983.

Von der Redaktion nachträglich ergänzt

  • Claudia K. Lanter: Aufgewacht! Der dornige Weg zum Frauenwahlrecht in Liechtenstein, Triesen 2022, S. 32–34.
  • Roswitha Feger-Risch: Us üserna Hend erschaffa. 100 Jahre Frauenverein Vaduz 1921–2021, hg. vom Frauenverein Vaduz, Vaduz 2021.

Zitierweise

<<Autor>>, «Frauenvereine», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.