
Freilichtspiele
Autor: Jürgen Schremser | Stand: 31.12.2011
Theatralische Darbietungen im Freien entstanden in Liechtenstein unter Beteiligung zahlreicher Laienspieler. Eine Aufführungstradition konnte sich dabei nicht etablieren. Bezeichnend für die liechtensteinischen Freilichtspiele des 20. Jahrhunderts war die Pathetisierung historischer Figuren und Stoffe zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Identitätsstiftung. Letztere erfolgte in deutschtümelnder Weise in den Burgenspielen von Vaduz 1924 («Walther von der Vogelweide») und Balzers 1925 («Der letzte Gutenberger» von Karl Josef Minst) oder als inszeniertes Treuebekenntnis zum Fürstenhaus (Jubiläumsfestspiele von Vaduz 1912 bzw. Eschen 1949).
Im Freilichtspiel «Der Ritter vom Eschnerberg» des liechtensteinischen Autors Matthias Ospelt zur 300-Jahr-Feier des Unterlands 1999 wurden historische Stoffe zum Medium einer kritisch-ironischen Selbstbefragung des Publikums. Auch das Auftragsfestspiel «Le Cirque Souverain» desselben Autors zur 200-Jahr-Feier der liechtensteinischen Souveränität 2006 orientierte sich an einem selbstkritischen Zugang zur Historie.
Quellen
- Liechtensteiner Volksblatt, 2.8.1949.
- Liechtensteiner Volksblatt, 19.7.1912.
Literatur
- Paul Vogt: Der 18. Januar 1699 – Wendepunkt unserer Geschichte?, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 99 (2000), S. 1–35.
Zitierweise
<<Autor>>, «Freilichtspiele», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.