Frommelt, Martin

Autorin: Rita Vogt-Frommelt | Stand: 31.12.2011

Künstler. *28.10.1933 Vaduz, von Schaan, wohnhaft in Schaan. Sohn des Zimmermeisters Christoph und der Rosa, geb. Frick, fünf Geschwister, u.a. Landtagsabgeordnete Noldi (Arnold).  4.2.1967 Künstlerin Anne Demanet (Artemis Anna Mc Conkey Demanet), drei Kinder. 1949–52 Kunstausbildung bei seinem Onkel und Mentor Anton in Vaduz, 1952–56 Studium an der Académie des Beaux-Arts in Paris. Danach freischaffender Künstler, bis 1961 in Paris, dann in Schaan. Hauptsächlich tätig in den Bereichen Malerei, Druckgrafik, Plastik und Kunst am Bau. Frommelt wählt für sein Schaffen religiöse Motive, die (Berg-)Landschaft, Bäume, Mensch und Tier sowie die Abstraktion als Thema. Er engagiert sich in Liechtenstein besonders für die Integration der zeitgenössischen Kunst im öffentlichen Raum. In seinen Werken für Schulen, Plätze, Kirchen und Industriegebäude reicht das Spektrum bildnerischer und konzeptueller Vorstösse von der integralen Farbgestaltung, Glasfenstern, Mosaiken und grossformatigen Emailarbeiten bis zu Bildteppichen, Holz- und Steinskulpturen sowie Plastiken aus Bronze und anderen Metallen. Einen Schwerpunkt seines Schaffens bilden umfassende druckgrafische Zyklen und bibliophile Mappenwerke: 1962–70 «Apokalypse» (131 Farbholzschnitte); 1974–86 «Vähtreb – Viehtrieb» (135 Radierungen); 1989–99 «Creation – Fünf Konstellationen zur Schöpfung» (214 grossformatige Farbradierungen). Einzel- und Gruppenausstellungen in Liechtenstein, Deutschland, Österreich, Frankreich, Jugoslawien, Brasilien und in der Schweiz.

Frommelt erarbeitet zudem Ausstellungskonzepte, begleitet Kataloge und wirkte als Mitherausgeber des Liechtensteiner Almanachs 1989 sowie verschiedene Publikationen, u.a. über Anton Frommelt und Nigg, Ferdinand Nigg (1865–1949). 1969 war Frommelt Mitinitiator der ersten Standesvertretung der liechtensteinischen Künstler (Vereinigung Bildender Künstler in Liechtenstein). 1989–2001 hatte er einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Architektur in Vaduz. Mitglied des Stiftungsrats der Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung (1968–76), der Prof. Ferdinand Nigg Stiftung (seit 1968) und der Kanonikus Frommelt Stiftung (seit 1975).

Archive

  • Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).

Literatur

  • Almanach 2008. Bildende Kunst in Liechtenstein, hg. vom BBKL Berufsverband Bildender Künstler/innen in Liechtenstein, Triesen 2008, S. 113–120.
  • Martin Frommelt, frühe und neue Malerei, Ausstellungskatalog Vaduz, 2008.
  • M. Frommelt, Malerei in Email auf Kupfer gebrannt, Hg. F. Frick, 2007.
  • Werkbuch Martin Frommelt, Hg. J.M. Plotzek et al., 2005.
  • M. Frommelt, Creation, Hg. Evi Kliemand, 1999.
  • Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlung. Bestandeskatalog, hg. von Georg Malin, Vaduz/Bern 1995, S. 232f., 321f.
  • M. Frommelt, E. Kliemand: Martin Frommelt in seinen Entwürfen, 1993.
  • E. Kliemand: Einführung und Dokumentation zur graphischen Folge Vähtreb «Viehtrieb» von Martin Frommelt, 21987.

Externe Links

Normdaten

GND: 118827901

Zitierweise

<<Autor>>, «Frommelt, Martin», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 19.4.2025.