Gampriner Seelein (Gampriner Seele)

Autoren: Mario F. Broggi, Gertrud Haidvogl | Stand: 13.4.2023

Naturschutzgebiet. Gemeinde Gamprin, 2,33 ha, 435 m ü.M., seit 1961 unter Naturschutz.

Das Gampriner Seelein entstand beim Rheinhochwasser im Herbst 1927 (→Überschwemmungen) durch Auskolkung an der Engstelle zwischen dem Eschnerberg und dem Rhein. Es ist mit einer Wasserfläche von 1,37 ha das grösste natürlich entstandene stehende Gewässer Liechtensteins. 1979–1980 wurde der bis dahin reine Grundwassersee saniert: Um die Austrocknung infolge der Rheinsohlen- bzw. Grundwasserabsenkung (→Grundwasser) zu verhindern, wurden die Feinsedimente ausgebaggert und eine Wasserdotation vom Binnenkanal vorgenommen.

Das Gampriner Seelein ist Lebensraum für eine wertvolle Wasserflora und -fauna, der Verlandungsgürtel und Galeriewaldsaum für Vögel und Kleintiere. Mit einem Besatz von Edelkrebsen im Jahr 1980 gelang es, hier wieder eine Population dieser Anfang des 20. Jahrhunderts aus Liechtenstein verschwundenen Art zu begründen. Der Edelkrebs hat sich seither über den Mölibach – den Abfluss des Gampriner Seeleins – und den Spiersbach bis ins Naturschutzgebiet Ruggeller Riet ausgebreitet.

Quellen

Literatur

Externe Links

Zitierweise

<<Autor>>, «Gampriner Seelein (Gampriner Seele)», Stand: 13.4.2023, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.

Medien

Gampriner Seelein, Mai 1980. Rechts der Binnenkanal, ganz rechts der Rhein (Liechtensteinisches Landesarchiv, SgAV 01/D/035/1/119, Foto: Walter Wachter).
Herbststimmung am Gampriner Seelein, 2011 (Foto: Rainer Kühnis, Vaduz).
Silberreiher am Gampriner Seelein im Januar 2018 (Foto: Rainer Kühnis, Vaduz). Der Silberreiher ist in Liechtenstein von Oktober bis April regelmässig als Wintergast anzutreffen.