Gassner, Cornelia

Autor: Redaktion | Stand: 21.2.2024

Regierungsrätin. *1.5.1958 Spital Grabs (SG), † 15.12.2016 Mauren, von Triesenberg, wohnhaft in Mauren. Tochter des Zahntechnikers Egon Matt und der Waltraud, geb. Ritter, vier Geschwister.  8.8.1980 Arthur Gassner (*20.2.1956), Jurist und Unternehmer, drei Kinder.

1970–1978 Gymnasium in Vaduz, 1978–1984 Studium der Rechtswissenschaft in Innsbruck, 1984 Dr. iur., 1985–1986 London School of Economics, 1986 LL.M. 1987–1997 Mitarbeiterin in einem Anwalts- und Treuhandbüro in Vaduz, ab 1997 selbständige Treuhänderin, ab 2000 selbständige Rechtsanwältin, 2001–2004 Dozentin an der Fachhochschule Liechtenstein in Vaduz.

Gassner war von 1993 bis 1997 als erste Frau Mitglied der liechtensteinischen Regierung. Sie betreute als Regierungsrätin (FBP) die Ressorts Bauwesen und Verkehr. Ihre Amtszeit war geprägt durch den Beitritt Liechtensteins zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Jahr 1995 und die dadurch notwendig gewordenen regulatorischen Anpassungen im Verkehrs- und Bauwesen. So bildete der EWR-Beitritt zusammen mit der Umstrukturierung von Post und Telefonie in der Schweiz in den 1990er-Jahren den Hintergrund für die Schaffung des Telekommunikationsgesetzes im Jahr 1996. In Gassners Amtszeit fielen auch Teile der Debatte und der Entscheidungen zum Um- und Ausbau des Regierungsviertels sowie der Kultureinrichtungen (u.a. des Landesmuseums) in Vaduz. Im Problembereich des wachsenden Strassenverkehrs setzte sie sich für den Dialog mit den liechtensteinischen Nachbarregionen ein.

Von 2000 bis 2002 war Gassner Präsidentin der Gesellschaft Schweiz–Liechtenstein. Auch übernahm sie nach ihrem Ausscheiden aus der Politik verschiedene Verwaltungsratsmandate, so von 2003 bis 2005 beim Verbund Spitalregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland und von 2006 bis 2015 bei der Liechtensteiner Volksblatt AG, deren Verwaltungsratspräsidentin sie 2013 bis 2015 war. Ab 2004 war sie Mitglied und ab 2005 Präsidentin des Verwaltungsrats der LTN Liechtenstein TeleNet AG sowie der Telecom FL AG. Diese beiden Unternehmen fusionierten 2008 zur Telecom Liechtenstein, der sie bis 2011 vorstand.

1994 Komturkreuz des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens.

Archive

  • Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).

Quellen

  • Rechenschafts-Bericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag, 1993–1994, hg. von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1994–1995.
  • Landtag und Regierung. Bericht des Landtages, Rechenschaftsbericht der Regierung an den Hohen Landtag, 1995–1997, hg. von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1996–1998.

Literatur

  • 100 Jahre FBP. Die Geschichte der Fortschrittlichen Bürgerpartei von 1918 bis 2018, hg. von der Fortschrittlichen Bürgerpartei, Vaduz 2018, S. 115.

Nachrufe

  • Cornelia Gasser hat ein wesentliches Stück Geschichte geschrieben, in: Liechtensteiner Volksblatt, 16.12.2016, S. 5.

Zitierweise

<<Autor>>, «Gassner, Cornelia», Stand: 21.2.2024, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.

Medien

Cornelia Gassner, 1993 (Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz, SgAV 05/0282/002, Fotograf: Alfons Kieber)