
Gassner, Hans
Autor: Redaktion | Stand: 1.7.2024
Regierungsrat. *9.1.1937 Triesenberg, †17.12.2020 LAK Haus St. Mamertus Triesen, von Triesenberg. Sohn des Gemeindevorstehers und Landtagsabgeordneten Hans und der Frieda, geb. Nägele, zwei Geschwister. ⚭ 9.7.1963 Ilse Lorenz (*23.6.1939, †23.1.1995), fünf Kinder.
Primarschule in Triesenberg, Gymnasium Collegium Marianum in Vaduz, Lehre bei der Contina AG in Mauren. Von 1958 bis nach der Pensionierung war Gassner im Anwalts- und Treuhandbüro von Herbert Batliner (ab 2001 First Advisory Group) in Vaduz tätig. Er erwarb die Konzession als Rechtsagent und wurde später Kanzleipartner. Als Rechtsagent und Treuhänder war Gassner in die sogenannte CDU-Spendenaffäre involviert, die ab 1999 Gegenstand der internationalen Presseberichterstattung und 1999–2002 eines Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestags war.
1969–1975 und 1979–1983 war Gassner Mitglied des Gemeinderats (FBP) von Triesenberg sowie 1970–1974 Obmann der dortigen FBP-Ortsgruppe. 1974–1978 gehörte er als nebenamtlicher Regierungsrat der liechtensteinischen Regierung an, in der er für die Ressorts Soziales und Gesundheitswesen zuständig war. In seine Amtszeit fielen unter anderem die 5. AHV-Revision, die Einführung der präventiv-medizinischen Vorsorgeuntersuchungen infolge der Revision des Krankenversicherungsgesetzes von 1974 und die Referendumsabstimmung zum Verpflichtungskredit für die Errichtung einer geschützten Operationsstelle (GOPS) im Jahr 1977, welche den Weg zum Neubau des Liechtensteinischen Landesspitals (1977–1981) in Vaduz freimachte. 1979–1982 war Gassner Vizepräsident Oberland der FBP.
1968–1969 war Gassner Mitglied des Aufsichtsrats der Liechtensteinischen Landesbank, 1970–1978 Mitglied des Verwaltungsrats der AHV/IV/FAK und 1979–1981 Verbandspräsident des Liechtensteiner Fussballverbands, ausserdem Ehrenmitglied des FC Vaduz sowie 1974 Gründungspräsident und Ehrenmitglied des Kiwanis Club Liechtenstein.
Werkauswahl
- Hans Gassner: Von losen Kontoblättern, Kohlepapier und Ellbogenschutz bis EDV, in: Vertrauen und Leistung. Vierzig Jahre Büro Dr.Dr. Herbert Batliner Vaduz, hg. vom Advokaturbüro Dr. Dr. Batliner und Dr. Gasser, Vaduz 1994, S. 32–48.
- Hans Gassner: Kleine Bürogeschichte, in: Herbert Batliner. Festgabe zum 60. Geburtstag, Redaktion: Robert Allgäuer, Vaduz 1988, S. 113–119.
- Hans Gassner: Steueroasen-Report, München 1978.
Quellen
- Deutscher Bundestag. Beschlussempfehlung und Bericht des 1. Untersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes, 14/9300, Berlin 2002.
- Rechenschaftsbericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag für die Jahre 1974–1978, hg. von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1975–1979.
Literatur
- 100 Jahre FBP. Die Geschichte der Fortschrittlichen Bürgerpartei von 1918 bis 2018, hg. von der Fortschrittlichen Bürgerpartei, Vaduz 2018, S. 91.
- Engelbert Bucher: Familienchronik der Walsergemeinde Triesenberg 1650–1984, Bd. 5, Triesenberg 1986, S. 108.
Nachrufe
- Liechtensteiner Volksblatt, 4.3.2021, S. 10.
- Liechtensteiner Volksblatt, 21.12.2020, S. 9.
Medien
Zitierweise
<<Autor>>, «Gassner, Hans», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.