
Gipsabbau
Autor: Patrick Sele | Stand: 31.12.2011
Spätestens seit dem beginnenden 18. Jahrhundert vergab das Rentamt für eine befristete Dauer eine obrigkeitliche Konzession zum Gipsabbau. Die Gipsbrüche befanden sich am rheintalseitigen Abhang des Dreischwesternmassivs oberhalb von Vaduz. Um 1800 errichtete der «Löwen»-Wirt Johann Rheinberger aus Vaduz im oberen Mühleholz eine Gipsmühle zur Verarbeitung des Gipses. Diesen verkaufte er nach Süddeutschland. Nach der Aufhebung des Gipsregals 1871 bedurfte es zum Gipsabbau keiner Konzession mehr. Spätestens in den 1880er Jahren wurde der Gipsabbau aufgegeben. 1902 scheiterte aus finanziellen Gründen ein Projekt einer im Dienst des Gipsabbaus stehenden Drahtseilhängebahn von Masescha nach Vaduz.
Archive
- Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).
Quellen
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 2: Die Namen der Gemeinden Triesenberg, Vaduz, Schaan, Vaduz 1999 (FLNB I/2), S. 305.
- Die Landesbeschreibung des Landvogts Josef Schuppler aus dem Jahre 1815, Textedition mit Einleitung, hg. von Alois Ospelt, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 75 (1975), S. 189–461, hier S. 231, 258f., 358, 373f.
- Der Lokalisierungs-Bericht von Hofrat Georg Hauer aus dem Jahre 1808, hg. von Paul Vogt, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 83 (1983), S. 71–149, hier S. 90, 91f., 99.
Literatur
- Eugen Schafhauser: Ein Stück liechtensteinische Wirtschaftsgeschichte. Einige ehemalige Gewinnungs- und Verarbeitungsplätze einheimischer Rohstoffe, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 79 (1979), S. 151–193, hier. S. 181–187.
Von der Redaktion nachträglich ergänzt
- Thomas Bitterli-Waldvogel: Vom Kalk- oder Gipsbrennofen auf Profatscheng, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 84 (1984), S. 273–279.
Zitierweise
<<Autor>>, «Gipsabbau», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.