
Gmelch, Anton
Autor: Franz Näscher | Stand: 31.12.2011
Priester und Landtagsabgeordneter. *4.6.1821 Emsing (Bayern), † 26.3.1905 Regensburg (D), katholisch, Deutscher.
Studium der Theologie in München, Priesterweihe am 10.8.1845 in Eichstätt (D). 1845–1847 Hilfskaplan in Stöckelsberg bei Neumarkt (D), 1847–1853 Lehrer am Lehrerseminar in Eichstätt (D), 1855–1861 Konviktsvorstand und Lehrer in Chur, 1861–1867 Pfarrer in Balzers, danach wieder in der Schweiz und in Deutschland tätig, ab 1874 Domherr und ab 1879 Stiftsdechant in Regensburg (D).
1862–1867 von Fürst Johann II. ernannter Landtagsabgeordneter, Schriftführer. Gmelch empfand es als Ehre, als Bayer im liechtensteinischen Landtag vertreten zu sein. Er war sehr aktiv und setzte sich besonders bei aussenpolitischen Fragen ein, so bei der Verlängerung des Zollvertrags mit Österreich (1864). Gmelch äusserte sich öfter grossdeutsch im Sinn der Paulskirche und für eine Reform des Deutschen Bunds. 1863–1867 Sekretär des Liechtensteinischen Priesterkapitels. Als Inspektor der Landesschule (Realschule) hatte Gmelch mehrmals Meinungsverschiedenheiten mit Lehrer Gregor Fischer wegen dessen Lehrmethode.
Literatur
- Franz Näscher: Beiträge zur Kirchengeschichte Liechtensteins, Bd. 1: Seelsorger in den Pfarreien, Vaduz 2009, S. 206f.
- Emanuel Vogt: Mier z Balzers. Wie es früher bei uns war, Bd. 3: Lebensart, Vaduz 1998, S. 458f.
- Emanuel Vogt: Mier z Balzers. Wie es früher bei uns war, Bd. 1: Lebensraum, Vaduz 1995, S. 81.
- Paul Vogt: 125 Jahre Landtag, hg. vom Landtag des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 21988, S. 99.
- Franz Büchel: Die Geschichte der Pfarrei Balzers, hg. von der Gemeinde Balzers, Balzers 1982, S. 161–162.
- Peter Geiger: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein 1848 bis 1866, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 70 (1970), S. 5–418, hier S. 321, 365.
- Albert Schädler: Die Thätigkeit des liechtensteinischen Landtages im 19. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 1 (1901), S. 81–176.
Von der Redaktion nachträglich ergänzt
- Cornelius Goop: «Die gebildeten Fremden». Vier Fallbeispiele für Elitenmigration nach Liechtenstein im 19. Jahrhundert: Markus Kessler, Gregor Fischer, Anton Gmelch und Clemens Graf von Westphalen, in: Jahrbuch Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 121 (2022), S. 97–143.
Nachrufe
- Todesfälle, in: Liechtensteiner Volksblatt, 21.4.1905, S. 1f.
Medien
Zitierweise
<<Autor>>, «Gmelch, Anton», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.