
Grafenberg
Autor: Florian Hitz | Stand: 31.12.2011
Burgruine, 639 m ü.M., am westlichen Abhang des Fläscherbergs, oberhalb Prad, Gemeinde Fläsch (GR), im Besitz der Gemeinde Balzers, auch Mörderburg oder Alt Schlössle genannt. Das Bestimmungswort ist entweder von deutsch grau oder rätoromanisch grava (Feingeröll) abgeleitet. 1498 Mordtburg, 1502 Grauenberg.
Spärliche Trümmer auf länglichem Felskopf. Bergseits Reste einer Umfassungsmauer vor grabenartiger Einsenkung. Talseits aufrechtes Mauerstück eines Palas. Nach Lesefunden im 13. Jahrhundert bewohnt; Erbauer und Bewohner sind unbekannt. Vermutlich abgebrannt. Ein wehrtaktischer Bezug zur Passstrasse Balzers–St. Luzisteig ist anzunehmen, auch aufgrund von Resten einer unterhalb des Burgfelsens ansetzenden Talsperre (Letzi). 2005 wurde die Ruine gesichert und archäologisch untersucht.
Literatur
- Augustin Carigiet: Burgruine Grafenberg («Mörderburg»), in: Balzner Neujahrsblätter 2007, Jg. 13 (2007), S. 35–38.
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Die Namen der Gemeinden Balzers, Triesen, Vaduz 1999 (FLNB I/1), S. 95f.
- Otto P. Clavadetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden, Zürich 1984, S. 318f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Grafenberg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <https://historisches-lexikon.li/Grafenberg>, abgerufen am 19.4.2025.