Häberlin, Heinrich

Autoren: Peter Geiger, Rupert Quaderer | Stand: 31.12.2011

Schweizer Politiker. *6.9.1868 Weinfelden (TG), †26.2.1947 Frauenfeld (TG), Schweizer. Studium der Rechtswissenschaften in Zürich, Leipzig und Berlin. Rechtsanwalt, Richter in Frauenfeld. 1904–20 Nationalrat (1918–20 Nationalratspräsident, freisinnig-demokratisch), 1905–20 Mitglied des Thurgauer Kantonsparlaments (1909–10 und 1915–16 Präsident) und 1920–34 Bundesrat (Justiz- und Polizeidepartement, 1926 und 1931 Bundespräsident). Häberlin verhielt sich bei den Zollvertragsverhandlungen mit Liechtenstein eher kritisch gegenüber einem Vertragsabschluss. Er äusserte Bedenken wegen der Anwendung bestehender schweizerischer Staatsverträge und der Schmälerung der liechtensteinischen Souveränität. Im September 1932 stellte sich Häberlin hinter die von der liechtensteinischen Regierung veranlasste Abschiebung des Freiwirtschafters Johannes Ude von Buchs nach Österreich, gestützt auf das schweizerisch-liechtensteinische Fremdenpolizeiabkommen von 1923. Häberlin legte nach Hitlers Machtergreifung 1933 Wert darauf, dass die schweizerischen Weisungen betreffend «Einreise von Israeliten» auch in Liechtenstein vollumfänglich befolgt würden. Im Januar 1934, als die Lage in Vorarlberg wegen der nationalsozialistischen Agitation kritisch war, äusserte sich Häberlin im Bundesrat zugunsten von Grenzwacht-Unterstützung für Liechtenstein. 1930 Dr. h.c. der Universität Basel.

Literatur

  • Verena Rothenbühler: «Heinrich Häberlin», in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.10.2007.
  • Peter Geiger: Krisenzeit. Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928–1939, 2 Bände, Vaduz/Zürich 22000.

Zitierweise

<<Autor>>, «Häberlin, Heinrich», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.

Normdaten

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