Habsburg, Leopold I. von

Autor: Heinz Dopsch | Stand: 31.12.2011

Römisch-deutscher Kaiser. *9.6.1640 Wien, †5.5.1705 Wien. Sohn Kaiser Ferdinands III. und der Maria von Spanien. Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, übernahm Leopold 1657 die Herrschaft über die österreichischen Erbländer und wurde 1658 gegen den Widerstand Frankreichs zum Kaiser gewählt. 1662 vermittelte Kaiser Leopold I. in einem aus Anlass des Todes von Graf Franz Wilhelm I. von Hohenems entstandenen Streit um eine vormundschaftliche Regierung. Wegen der Misswirtschaft der Grafen von Hohenems setzte er in Vaduz-Schellenberg 1681 und 1692 kaiserliche Kommissionen ein (→ kaiserliche Administration). Der den «Grossen Türkenkrieg» (1683–99) beendende Friede von Karlowitz 1699 brachte dem Kaiser Slawonien und Siebenbürgen ein und legte den Grundstein zur Donaumonarchie. Nach dem Ende der spanischen Linie der Habsburger (1700) erhob Leopold I. Anspruch auf deren Erbe; sein jüngerer Sohn Karl (VI.) sollte die Regierung in Spanien übernehmen.

Literatur

  • John P. Spielman: Leopold I. Zur Macht nicht geboren, Graz 1981.

Zitierweise

<<Autor>>, «Habsburg, Leopold I. von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.

Normdaten

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