
Hahnenspiel
Autoren: Alois Ospelt und Anna Merz | Stand: 31.12.2011
Weideflächen der Alp Pradamee (Vaduzer Malbun), Gemeinde Vaduz, Eigentum der Alpgenossenschaft Vaduz, 13 ha produktive Weidefläche, 1600–2090 m ü.M. Der Name bezeichnet einen Ort, an dem der Spielhahn (Birkhahn) balzt. Das erstmals 1658 erwähnte Hahnenspiel liegt am Westrand von Malbun, an der Grenze zu Valüna (Triesen), Kleinsteg (Triesenberg) und Gritsch (Schaan). Im Hahnenspiel steht eine vor 1870 errichtete kleine Hirtenhütte (1855 m ü.M.). Es wird als Galtalp genutzt (1869 und 1900 mit je 64 Stück Galtvieh bestossen).
Alois Ospelt
Eine auf ca. 2000 m ü.M. gelegene, kleine Höhle in den Felsbändern des Girasteins, einer Felswand im Hahnenspiel, diente während der frühen Bronzezeit (2200–1550 v.Chr.) als Begräbnisstätte für einen Toten, der in Hockerlage bestattet wurde, d.h. auf der Seite liegend und mit angewinkelten Beinen, den Kopf im Nordwesten mit Blick Richtung Höhleneingang. Das Skelett wurde um 1913 von Hirten gefunden und freigelegt. Dabei kam als Beigabe eine Knochennadel mit durchbohrtem Kopf zum Vorschein, an der ein Metallkettchen gehangen haben soll. Heute ist nur noch die Knochennadel vorhanden.
Anna Merz
Literatur
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 2: Die Namen der Gemeinden Triesenberg, Vaduz, Schaan, Vaduz 1999 (FLNB I/2), S. 311f., 322.
- René Wyss: Höhenfunde aus dem Fürstentum Liechtenstein, in: Archäologie im Fürstentum Liechtenstein, Basel 1978 (= Helvetia Archaeologica 9, H. 34/36), S. 137–144.
- Alois Ospelt: Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert, Anhang, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 72 (1972)/Supplementband, S. 5–423, hier S. 171f.
- Karl Keller-Tarnuzzer: Eine Grabhöhle auf der Hahnenspielalpe Vaduz, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 33 (1933), S. 49–55.
- Hippolyt Ludwig von Klenze: Die Alpwirthschaft im Fürstenthume Liechtenstein, ihre Anfänge, Entwicklung und gegenwärtiger Zustand. Eine Skizze landwirthschaftlichen Musterbetriebes, Stuttgart 1879, S. 43, 48.
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation* Liechtensteiner Namenbuch online
Zitierweise
<<Autor>>, «Hahnenspiel», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.