Held, Max

Autor: Hanspeter Lussy | Stand: 31.12.2011

Kaufmann, Treuhänder. *21.8.1907 Rüegsau (BE), †22.12.2000, Schweizer. Ausbildung zum Bücherrevisor in Brüssel. Elisabeth Baumgartner. Geschäftsleiter der 1935 in Zürich gegründeten Treuhand AG Zürich; später deren Inhaber und Verwaltungsratspräsident. Held gründete 1941 für die Waffenindustriellen Emil Bührle und Rudolf Ruscheweyh die Press- und Stanzwerk AG in Eschen (→ ThyssenKrupp Presta AG), der er während des Kriegs als Direktor vorstand. Da die Presta im Auftrag des Bührle-Konzerns für das Dritte Reich Waffenbestandteile produzierte, setzten die Alliierten Held 1943 auf die Schwarze Liste. Held stand der nationalsozialistischen «Nationalen Bewegung Schweiz» nahe und soll Kontakte zum deutschen Auslandsnachrichtendienst unterhalten haben. Er verwaltete während des Kriegs das Vermögen Ruscheweyhs, für den er in Liechtenstein mehrere Sitzunternehmen gründete. Held vermittelte der Liechtensteinischen Landesbank damals zudem zwei Darlehen in Millionenhöhe. 1941–69 Verwaltungsratsmitglied der Presta. Ab den 1960er Jahren vertrat Held als Direktor der Hilti International u.a. die schweizerischen Interessen der Firma Hilti AG. 1953 Ritterkreuz des Fürstlich Liechtensteinischen Verdienstordens, 1959 Ehrenbürger der Gemeinde Eschen. Zuletzt wohnhaft in Kilchberg.

Literatur

  • Veronika Marxer, Christian Ruch: Liechtensteinische Industriebetriebe und die Frage nach der Produktion für den deutschen Kriegsbedarf 1939-1945, Vaduz/Zürich 2005 (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 2).
  • Hanspeter Lussy, Rodrigo López: Liechtensteinische Finanzbeziehungen zur Zeit des Nationalsozialismus, 2 Bände, Vaduz/Zürich 2005 (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 3).

Zitierweise

<<Autor>>, «Held, Max», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.