Herzstark, Curt

Autor: Christoph Maria Merki | Stand: 31.12.2011

Erfinder und Unternehmer. *26.1.1902 Wien, †27.10.1988 Nendeln, ev., Österreicher. 15.11.1946 Hertha Spindler (*25.10.1913), zwei Kinder.

Matura und Lehre als Mechaniker in der elterlichen Rechenmaschinenfabrik «Austria». Ab 1925 Leiter des Aussendienstes und Entwickler im elterlichen Betrieb in Wien, ab 1937 Betriebsleiter. Der Umstand, dass Herzstark eine jüdische Grossmutter hatte, erschwerte nach dem 1938 erfolgten «Anschluss» Österreichs an NS-Deutschland die Produktionsbedingungen für seine Firma. Ab 1943 musste er im Konzentrationslager Buchenwald, 1944/45 in Billroda (D) Zwangsarbeit leisten. 1946 wurde Herzstark in Wien vom österreichischen Finanzministerium kontaktiert, das im Auftrag Liechtensteins nach Unternehmern und Erfindern suchte. Herzstark wurde nach Liechtenstein eingeladen und baute in Mauren die Contina AG auf, welche 1948–72 die von ihm entwickelte mechanische Rechenmaschine «Curta» herstellte. 1952 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen und wegen Unstimmigkeiten zwischen ihm und der kaufmännischen Geschäftsführung über die Betriebsfinanzierung aus der Firma zurück, blieb aber noch einige Jahre Berater.

Literatur

  • Curt Herzstark: Kein Geschenk für den Führer. Schicksal eines begnadeten Erfinders, bearb. und hg. von Christine Holub, Norderstedt 2005.
  • Erhard Anthes: Die Wiener Ingenieurfamilie Herzstark und die Erfindung der Rechenmaschine CURTA, in: Blätter für Technikgeschichte H. 46/47 (1984/85), S. 115–137.

Nachrufe

  • Ein grosser Erfinder ist nicht mehr unter uns, in: Liechtensteiner Vaterland, 29.10.1988, S. 7.

Zitierweise

<<Autor>>, «Herzstark, Curt», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.

Normdaten

GND: 131520539