Hinger, Anton

Autor: Hans-Joachim Schmidt | Stand: 31.12.2011

Lehrer. *1.6.1823 Bittelbronn (D), †25.12.1912 Rottweil (D), Deutscher. Sohn des Schneiders Constantin und der Verena, geb. Henle.  15.10.1861 Anna Neuburger (*1839, †25.10.1926), sieben Kinder. 1838–41 Besuch der Lehrerbildungsanstalt Sigmaringen. 1841–57 Lehrer, Organist und Strafanstaltsaufseher im Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. 1857–95 Oberlehrer der Volksschule Vaduz. In Liechtenstein als «Musterlehrer» mit der Hebung des Schulunterrichts beauftragt, hatte Hinger grossen Einfluss auf Bildungspolitik, Schulorganisation, Schulbuchauswahl, Lehrerfortbildung, Didaktik und Unterrichtsmethodik und war massgeblich an den Lehrplänen und am Schulgesetz von 1859 beteiligt. Engagierte sich für bessere Lehrergehälter. 1872–87 und 1889–94 Vertreter der Lehrerschaft im Landesschulrat, ab 1883 Schulvisitator. 1871/72 interimistischer Leiter der Landesschule Vaduz.

Zudem Privatlehrer für Klavier und bis 1868 Musiklehrer an der Landesschule. Organist und Leiter des Kirchenchors, des Männergesangvereins und der 1863 von ihm gegründeten Blechmusik in Vaduz. An Naturkunde und Landwirtschaft interessiert, erforschte Hinger den Föhn und beriet Bauern in Düngungs-, Veredelungs- und Pflanzenschutzfragen. Besonders förderte er den Obstbau durch Lehrgänge, Anlegung von Baumschulen und die Gründung des Obstbauvereins 1885. Ab 1867 liechtensteinischer Agent der Lebensversicherungs- und Ersparnisbank Stuttgart.

1895 silberne Medaille des Landwirtschaftlichen Vereins; Ehrenmitgliedschaft im 1861 von Hinger mitbegründeten Leseverein Vaduz. 1895 Wohnsitznahme in Feldkirch, 1909 in Rottweil.

Werkauswahl

Literatur

Nachrufe

Zitierweise

<<Autor>>, «Hinger, Anton», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.

Normdaten

GND: 1012767132