
Jagdberg
Autorin: Gerda Leipold-Schneider | Stand: 31.12.2011
1319 eingerichtetes und 1808 aufgehobenes Gericht im vorderen Walgau bei Feldkirch (Vorarlberg) mit gleichnamiger, Ende des 13. Jahrhunderts errichteter Burg. Es umfasste die heutigen Gemeinden Satteins, Schlins, Röns, Schnifis, Düns und Dünserberg.
Nach dem Tod Rudolfs V. von Montfort-Feldkirch 1390 fiel das Gericht Jagdberg an Heinrich V. (I.) von Werdenberg-Sargans-Vaduz, ging aber nach dessen Tod 1397 vertragsgemäss an Österreich über. Das Gericht Jagdberg besass keine hochgerichtlichen und gesetzgeberischen Kompetenzen, sondern nahm nur Verwaltungs- und Niedergerichtsaufgaben wahr. Stets eng mit dem Vogteiamt Feldkirch verbunden, verzichteten die Jagdberger nach der Gerichtsregulierung unter Kaiser Joseph II. 1790 zugunsten Feldkirchs auf sämtliche gerichtlichen Funktionen. Bei der Einführung der bayerischen Landgerichte Ende 1806 verlor es auch die Verwaltungsbefugnisse. Danach bestand das Gericht Jagdberg bis 1808 nur noch nominell als landschaftliche Korporation.
Literatur
- Das Gericht Jagdberg. Von der Einrichtung 1319 bis zur Aufhebung 1808, hg. von Alois Niederstätter, Manfred Tschaikner, Nenzing 2007.
- Benedikt Bilgeri: Geschichte Vorarlbergs, Bd. 2: Bayern, Habsburger, Schweiz - Selbstbehauptung, Wien/Köln/Graz 1974, S. 98–138.
- Andreas Ulmer: Die Burgen und Edelsitze Liechtensteins. Historisch und topografisch beschrieben, Dornbirn 1925, S. 166–182.
Zitierweise
<<Autor>>, «Jagdberg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.