Jehle, Irma

Autor: Manfred Wanger † (Erweiterung Redaktion) | Stand: 16.6.2022

Familienfürsorgerin. *4.3.1917 Schaan, †14.2.2000 Spital Vaduz, von Schaan. Tochter des Landtagsabgeordneten Alois und der Anna, geb. Hilti, sechs Geschwister.

Volksschule in Schaan, Haupt- und Handelsschule St. Josef in Feldkirch, anschliessend Büroangestellte in Liechtenstein. 1945–1947 absolvierte Jehle die Schweizerische sozial-caritative Frauenschule Luzern. In ihrer Diplomarbeit über die «Wohlfahrtspflege im Fürstentum Liechtenstein» (1946) kritisierte sie unter anderem die Unterbringung von Waisen und Kindern aus zerrütteten Verhältnissen in den Bürgerheimen. 1946–1962 arbeitete Jehle als erste Familienfürsorgerin in Liechtenstein für das Liechtensteinische Rote Kreuz (LRK). Sie gehörte auch der Fürsorgekommission der Regierung an. Ein 1954 von Jehle im Auftrag des LRK erstellter Bericht über die Situation und den Reformbedarf in den fünf liechtensteinischen Bürgerheimen blieb (vorerst) ohne Folgen.

Nachdem sie ihre Stelle beim LRK gekündigt hatte, wanderte Jehle 1962 nach Ghana aus, wo sie bis 1965 in Kpandu in der Mütter- und Kinderbetreuung tätig war. Als Mitarbeiterin der in Holland ansässigen Internationalen Bewegung christlicher Frauen GRAL war sie die erste Laien-Entwicklungshelferin aus Liechtenstein.

Nach der Rückkehr aus Afrika wirkte Jehle als Sozialpädagogin in Zürich, am Johanneum in Neu St. Johann im Toggenburg (SG) und zuletzt in der psychiatrischen Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers (SG). Ihren Ruhestand verbrachte sie in Schaan.

Literatur

Nachrufe

  • Irma Jehle †, in: Liechtensteiner Volksblatt, 24.2.2000, S. 14.

Zitierweise

<<Autor>>, «Jehle, Irma», Stand: 16.6.2022, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.

Medien

Irma Jehle in Ghana, August 1962 (Privatarchiv Karl Jehle, Schaanwald).