Köhlerei

Autor: Patrick Sele | Stand: 31.12.2011

Die Verkohlung von Holz (Köhlerei) erfolgt in Erdgruben, Öfen oder Meilern. Letztere bestehen aus um einen Innenschacht kegelförmig aufgeschichteten Holzscheiten, die von einem Mantel aus Ästen, Laub und Erde abgedeckt sind. Auf die Köhlerei in Liechtenstein weisen diverse Flurnamen, wie z.B. «Kolplatz», hin. Ein schriftlicher Hinweis auf die Köhlerei scheint erstmals 1515 auf. Keine Erwähnung findet die Köhlerei in den liechtensteinischen Waldordnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts, was darauf schliessen lässt, dass sie keine die Waldnutzung beeinträchtigende Wirkung hatte. Die liechtensteinische Waldordnung von 1865 band die Errichtung von Kohlemeilern in den Wäldern an die Bewilligung der Regierung. Im 19. Jahrhundert erhielt das nahe der liechtensteinischen Grenze liegende Eisenbergwerk Gonzen in der Schweiz Holzkohlelieferungen aus Liechtenstein. Im 20. Jahrhundert versank die Köhlerei in Liechtenstein in der Bedeutungslosigkeit. Einzig während der beiden Weltkriege erlebte sie vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen jeweils eine kurzfristige Wiederbelebung.

Literatur

  • Arthur Brunhart: Die Köhlerei in Liechtenstein, hg. von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 1986 (= Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein, Bd. 7).

Zitierweise

<<Autor>>, «Köhlerei», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.