
Kümmerle, Johann Jakob
Autorin: Gertrud Haidvogl | Stand: 31.12.2011
Ingenieur und Geometer. *12.11.1804 Plattenhardt (Württemberg), † unbekannt. ⚭ 1) 6.8.1832 Friederike Kazenwadel in Mundelsheim; 2) Louise Frank. Kümmerle war ab 1850 von mehreren liechtensteinischen Gemeinden mit der Planung und Ausführung der Entwässerung und Gewässerregulierung in der liechtensteinischen Talebene beauftragt. Er lebte zunächst in Balzers, dann in Schaan. Kümmerle war ein politischer Flüchtling. Er hatte sich 1849 am badischen Aufstand beteiligt, wofür er 1854–55 eine Gefängnisstrafe in Württemberg verbüsste (vorzeitig entlassen auf Verwendung der liechtensteinischen Gemeinden und des Fürsten). Mehrere Unterstützungsgesuche Kümmerles an das liechtensteinische Regierungsamt weisen auf den schleppenden Fortschritt der Entwässerungsarbeiten hin. Ausbleibende Zahlungen führten Kümmerle in finanzielle Schwierigkeiten. Er verliess Liechtenstein nach dem Abschluss der Entwässerungsarbeiten wahrscheinlich 1861.
Archive
- Gemeindearchiv und Pfarrarchiv Mundelsheim.
- Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).
Literatur
- Gertrud Haidvogl, Theo Kindle: Die Fliessgewässer Liechtensteins im 19. und 20. Jahrhundert. Ursprüngliche Lebensräume, technische Eingriffe, ökologische Folgen, Vaduz 2001 (= Schriftenreihe Amt für Umweltschutz, Bd. 1), S. 39f.
- Alois Ospelt: Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert. Von den napoleonischen Kriegen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 72 (1972), S. 5–423, hier S. 37f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Kümmerle, Johann Jakob», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.