
Kalkbrennerei
Autor: Patrick Sele | Stand: 31.12.2011
Die Kalkbrennerei diente der Erzeugung von Brandkalk für den Gebrauch als Mörtel und Verputzmittel beim Hausbau. Dabei wurden Kalksteine während mehrerer Tage in einem Kalkofen geglüht, bis die Steine zerbröckelten und der Kalk abfiel. In Schaan kamen bei Ausgrabungen Überreste eines Kalkofens aus römischer Zeit zum Vorschein. Auf die Kalkbrennerei weisen in mehreren liechtensteinischen Gemeinden Flurnamen wie «Kalchofa», «bim Chalchofa» oder «Kalchöfa» hin. Als Gewerbe wurde die Kalkbrennerei in Liechtenstein nur bis 1882 betrieben. Neben der gewerbsmässigen Kalkbrennerei gab es aber auch eine solche für die Deckung des Eigenbedarfs. Das Aufkommen des industriell hergestellten Zements brachte die Kalkbrennerei im Lauf des 20. Jahrhunderts zum Verschwinden.
Literatur
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 5: Lexikon der in den Namen enthaltenen Wörter, Vaduz 1999 (FLNB I/5), S. 279.
- Emanuel Vogt: Mier z Balzers. Wie es früher bei uns war, Bd. 2: Lebensweg, Vaduz 1996, S. 265f.
- Thomas Bitterli-Waldvogel: Vom Kalk- oder Gipsbrennofen auf Profatscheng, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 84 (1984), S. 273–279.
- Alois Ospelt: Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert. Von den napoleonischen Kriegen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 72 (1972), S. 5–423, hier S. 256.
- David Beck: Das Kastell Schaan, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 57 (1957), S. 229–272, hier S. 248.
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online
Zitierweise
<<Autor>>, «Kalkbrennerei», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.