Kaufmann, Friedrich

Autorin: Rita Vogt-Frommelt | Stand: 31.12.2011

Künstler und Sportpionier. *12.8.1892 Schaan, †19.5.1972 Schaan, von Schaan. Sohn des Zimmermanns Johann Albert und der Josefa, geb. Grabher, fünf Geschwister, u.a. Schriftstellerin Maria Grabher-Meyer.  1) 3.3.1919 Rosa Hartmann, geb. Schlegel (*20.11.1876, †27.2.1943), Tochter des Landtagspräsidenten Wilhelm Schlegel; 2) 5.5.1949 Adelina Marxer, geb. Bühler (*5.3.1904, †28.5.1976).

1904–08 Gymnasium in Feldkirch und Stans (NW). Nach Abbruch der Zimmermannslehre in Altach (Vorarlberg) Tätigkeit als Fakturist in einer Stickereifabrik in Lustenau (Vorarlberg). 1909–10 Mesmer bei Pfarrer Georg Marxer in Davos (GR). 1910–12 Malerlehre bei Stefan Wachter in Schaan, 1912–13 Ausbildung zum Dekorationsmaler in Dornbirn (Vorarlberg), ab 1913 Wanderjahre in Frankreich und in der Schweiz, 1915–19 Ausbildung an der Kunstakademie in München. 1919 erhielt Kaufmann von der liechtensteinischen Regierung den Gewerbeschein für ein Malergeschäft, das er jedoch ohne Erfolg betrieb. Später war Kaufmann in Liechtenstein, Österreich und in der Schweiz als Maler, Bauzeichner, Grafiker sowie als freischaffender Kunstmaler tätig.

Zu seinen Sujets gehörten Ortsansichten, Landschaften, die Alpenwelt, religiöse Motive sowie Porträts, u.a. der Schaaner Gemeindevorsteher im Rathaussaal. Ausstellungen in Feldkirch, Bern, Vaduz, Schaan. Der ausgezeichnete Tenor Kaufmann sang in zahlreichen Chören in Liechtenstein, Deutschland und in der Schweiz und trat als Solist bei Konzerten auf. Aufgrund einer im Winter 1910/11 im Malbun unternommenen einwöchigen Skitour gilt Kaufmann als Pionier des Skisports in Liechtenstein. In den 1910er Jahren gründete er im Schaaner Jünglingsverein eine Turnsektion, die er während mehrerer Jahre leitete. 1920 erster Präsident des Liechtensteiner Arbeiterverbands (Ehrenmitglied).

Archive

  • Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein (AHLFL).

Literatur

  • Franz Büchel: Maler aus Liechtenstein (zur Europa-Ausgabe 1975), hg. vom Postmuseum des Fürstentums Liechtenstein und vom Amt für Briefmarkengestaltung, Vaduz 13.3.1975, S. 14–34, bes. S. 21f.
  • Arthur Brunhart: 50 Jahre Sport in Liechtenstein, hg. vom Fürstlich Liechtensteinischen Sportverband und vom Nationalen Olympischen Komitee, Schaan 1986, S. 11.

Nachrufe

  • Liechtensteiner Volksblatt, 6.6.1972.
  • Liechtensteiner Vaterland, 27.6.1972.

Externe Links

Zitierweise

<<Autor>>, «Kaufmann, Friedrich», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.