
Kelleramt
Autor: Claudius Gurt | Stand: 31.12.2011
Dem ursprünglich für die klösterliche Wirtschaftsführung zuständigen Kelleramt stand der Cellerar (cellerarius, Keller, Kelner) vor, der für die Beschaffung, Lagerung und Verteilung der notwendigen Lebensmittel und Güter verantwortlich war. In Herrschaftsgebieten mit Ämterverfassung wurde der zunächst als Burgbeamter für die Verpflegung der Burgbesatzung zuständige Cellerar mit dem Einzug und der Verwaltung der gesamten herrschaftlichen Einkünfte betraut. In dieser Funktion konnten diesem (nun auch als Kastner oder Rentmeister bezeichnet) auch niedergerichtliche Kompetenzen zustehen.
1539 ist ein Wolfgang Schädler aus Schaan als Keller auf dem Schloss Vaduz erwähnt. Die Einnahmen und Ausgaben des Kelleramts sind in den bis 1848 geführten Rentamtsrechnungen ausgewiesen.
Archive
- Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).
Literatur
- Dieter Rödel: Keller, Kellerei, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5 (1991), Sp. 1097f.
- Stichwort «Keller», in: Deutsches Rechtswörterbuch, Bd. 7 (1983), Sp. 717–738.
- Dieter Werkmüller: Keller, Kellner, in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 2 (1978), Sp. 696–699.
- Albert Schädler: Regesten zu meiner Sammlung liechtensteinischer Urkunden (1395–1859), in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 7 (1907), S. 103–169, hier S. 116.
Von der Redaktion nachträglich ergänzt
- Diester Werkmüller: Keller, Kellner, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Bd. 2 (2009), Sp. 1696–1699.
Zitierweise
<<Autor>>, «Kelleramt», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.