Kessler, Markus

Autor: Oliver Stahl | Stand: 31.12.2011

Landtagsabgeordneter. *15.3.1823 Trillfingen (D), †19.12.1880 Sigmaringen (D), Deutscher, aus Hohenzollern-Sigmaringen.  Mai 1857 Anna Menzinger (*12.6.1837, †November 1915), Tochter des Landesverwesers Johann Michael Menzinger, sechs Kinder, darunter Hermann.

Gymnasium in Hedingen (D), Studium der Philosophie und der Rechtwissenschaften in München, Tübingen und Heidelberg, 1848 Staatsprüfung in Justiz und im Verwaltungsfach, 1853 österreichische Richteramtsprüfung.

1851–56 Amtsschreiber in Vaduz, 1856 Beförderung zum Regierungsamtsadjunkt, 1863–77 Landrichter. 1862–75 Landtagsabgeordneter, Mitglied der Finanzkommission sowie zeitweilig Schriftführer und Mitglied des Landesausschusses. Der fortschrittlich gesinnte Kessler war stark an der Ausarbeitung von Gesetzen sowie an den Vorarbeiten zur Verfassung von 1862 beteiligt. 1859 schuf er einen auf der Sigmaringer Verfassung von 1833 basierenden Verfassungsentwurf. Er befürwortete die Weiterführung des Zollvertrags von 1852 mit Österreich. 1866 protestierte er im Landtag besonders heftig gegen den vom Fürsten befohlenen Kontingentsausmarsch. 1861 Mitbegründer des Lesevereins Vaduz.

1877–80 Bürgermeister von Sigmaringen.

Literatur

Von der Redaktion nachträglich ergänzt

  • Cornelius Goop: «Die gebildeten Fremden». Vier Fallbeispiele für Elitenmigration nach Liechtenstein im 19. Jahrhundert: Markus Kessler, Gregor Fischer, Anton Gmelch und Clemens Graf von Westphalen, in: Jahrbuch Historischer Verein für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 121 (2022), S. 97–143.

Zitierweise

<<Autor>>, «Kessler, Markus», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.

Medien

Markus Kessler, undatierte Fotografie (Liechtensteinisches Landesarchiv, SgAV 17/1/91/2).