
Kindle, Carl Albert
Autor: Hans-Joachim Schmidt | Stand: 31.12.2011
Verleger. *20.6.1883 Rendsburg (Holstein, D), †12.4.1945 Wien, von Triesen. Sohn des von Triesen nach Norddeutschland ausgewanderten Fabrikdirektors Albert und der Maria, geb. Gerke; fünf Geschwister, darunter der Komponist Maximilian. Enkel des Vorstehers Maximilian Kindle. Verheiratet, zwei Töchter.
Gymnasium in Osnabrück, danach Volontär im Verlagshaus Bachem in Köln. Privatsekretär und Begleiter des Diplomaten und Orientalisten Max Freiherr von Oppenheim auf Reisen in den Vorderen Orient. Ab den frühen 1910er Jahren betrieb Kindle in Berlin eine Grossbuchbinderei und die Verlagsbuchhandlung «Askanischer Verlag», 1916–21 gemeinsam mit Max Lazarusson. Zunächst als Verlag für «leicht vertriebsfähige Bücher zu populären Preisen» gedacht, spezialisierte sich Kindle auf z.T. bibliophil gestaltete Klassiker-Ausgaben (u.a. Homer, das Nibelungenlied, Goethe, Schiller) sowie Werke zur Kultur-, Literatur- und Kunstgeschichte. Ausserdem gab er die musikalischen Werke seines Bruders Max heraus. Um 1940 übersiedelte Kindle nach Wien. Der Verlag blieb in Berlin und bestand trotz der Zerstörung des Verlagsgebäudes und -materials im Zweiten Weltkrieg bis 1954 (Besitzer: Rudolf Grundemann-Falkenberg).
Archive
- Liechtensteinische Landesbibliothek (LBFL).
- Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).
Quellen
- Deutsche Digitale Bibliothek: Askanischer Verlag.
Literatur
- Anton Banzer: Triesner Familienbuch. Die alteingesessenen Bürgerfamilien von Triesen, Bd. 3, hg. von der Gemeinde Triesen, Triesen 2001, S. 337.
- Carl Albert Kindle (1883–1945). Porträt eines liechtensteinischen Verlegers. Zu einer Ausstellung in der Landesbibliothek, in: Liechtensteiner Volksblatt, 23.1.1973.
Normdaten
GND: 1069514950
Zitierweise
<<Autor>>, «Kindle, Carl Albert», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.