
Kino
Autorin: Annette Lingg | Stand: 31.12.2011
Die ersten Filmvorführungen in Liechtenstein fanden 1908 in den Wirtshäusern «Linde» in Schaan und «Sternen» in Triesen statt. Ab 1918 bis Anfang der 1930er Jahre gab es regelmässige Kinovorstellungen in diversen Wirtshäusern, so im «Rössle» in Schaan, im «Freihof» in Mauren und im «Adler» in Vaduz, ab 1932 in der dafür umgebauten Vaduzer Turnhalle. 1944 entstand mit dem bis 2006 existierenden Kino Vaduz das erste eigens gebaute Kino. Es folgten das Kino im Café «Freihof» in Mauren (1944–55), das Kino Rex in Eschen (1955–70), das Schlosskino in Balzers (seit 1958), das Kino Apollo in Schaan (1960–86). Der Verein Filmforum bot ab 1966 bis in die 1990er Jahre ein kulturelles Filmprogramm an verschiedenen Spielstätten an. Seit 1993 unterhält der Filmclub Frohsinn einen mit öffentlichen Mitteln unterstützten Kinobetrieb, der Filme abseits des Mainstream zeigt, zunächst im Gasthaus «Frohsinn» in Gamprin und seit 1997 im TaKino Schaan, seit 2010 zusätzlich im Schlosskino Balzers. Ein Open-Air-Kino gibt es seit 1996 in Vaduz. Mit dem Beginn der ersten regelmässigen Kinovorstellungen entstand eine staatliche Filmzensur, die ab den frühen 1950er Jahren in den Händen von katholischen Geistlichen lag. 1970 wurde die Zensur abgeschafft und durch eine Filmberatungsstelle ersetzt. Trotz der Konkurrenz durch Fernsehen und Multiplexkinos in der Nachbarschaft hat sich in Liechtenstein eine reichhaltige Kinolandschaft erhalten können.
Literatur
- Annette Lingg: Das Kino im Wirtshaus «Rössle» in Schaan, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 103 (2004), S. 137–190.
- Liechtensteiner Volksblatt, 5.1.1996.
Zitierweise
<<Autor>>, «Kino», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.