Kirchthaler, Franz Anton

Autor: Oliver Stahl | Stand: 31.12.2011

Landtagsabgeordneter und Unternehmer. *27.6.1811 Vaduz, †15.5.1889 Vaduz, ab 5.12.1852 von Vaduz (Einkauf). Sohn des Hauptzollers und Amtsschreibers Johann Ludwig und der Maria Agatha, geb. Schreiber, zwei Geschwister.  14.9.1857 Theresia Nussli (*27.7.1819, †5.7.1889), vier Kinder.

Apotheker. 1844 erbaute Kirchthaler den «Gasthof zum Kirchthaler» in Vaduz (→ Vaduzer Hof). Er erwarb 1860–61 die Alp Gaflei von mehreren Triesenberger Bauern, verkaufte sie aber 1869 an Samuel Rüegg aus Eichberg (SG). 1863 erbaute Kirchthaler zusammen mit Heinrich Dürst eine Baumwollweberei in Triesen, die 1866 durch Brandstiftung zerstört wurde. Der Rest des Betriebs wurde 1869 an die Glarner Textilfirma Enderlin & Jenny (→ Jenny, Spoerry & Cie.) verkauft. 1863 begann Kirchthaler auch eine Seidenraupenzucht.

Am 20.5.1849 wurde Kirchthaler in den Landrat gewählt, Vizepräsident des Landrats. 1862–69 Landtagsabgeordneter, zeitweilig Mitglied des Landesausschusses. Kirchthaler gehörte im Landtag zu den liberalen Kräften; er setzte sich für die Gleichstellung der Hintersassen in den Gemeinden ein. 1864 leitete Kirchthaler neben Karl Schädler das liechtensteinische Hilfskomitee für Schleswig-Holstein. Ebenso verfocht er eine Mitwirkung des Landtags in der Aussenpolitik. Kirchthaler war ein wirtschaftlich und politisch aktiver Kopf und einer der reichsten Männer im Land.

Literatur

Zitierweise

<<Autor>>, «Kirchthaler, Franz Anton», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.