
Klassizismus
Autorin: Roswitha Feger-Risch | Stand: 31.12.2011
Die Stilepoche des Klassizismus folgt Mitte 18. Jahrhundert auf die Zeit des Barock und wird Mitte 19. Jahrhundert vom Historismus abgelöst. Hauptmerkmale des Klassizismus sind Antikenrekurs und Rückbesinnung auf die klassischen Epochen der Neuzeit (italienische Renaissance, französischer Barock). Der Klassizismus wurde in Rom geboren und verbreitete sich international. Auslöser war die Entstehung historisch-archäologischer Forschungen über antiquarische Studien hinaus durch die Entdeckung und Ausgrabung von Herculaneum (1738) und Pompeji (1748).
Die neue Klarheit und damit auch Sparsamkeit der Bauweise kam den Möglichkeiten der Gemeinden Liechtensteins entgegen. In verschiedenen Gemeinden wurden die Grundsteine für neue Pfarrkirchen gelegt: Triesen, Pfarrkirche St. Gallus, und Mauren, Pfarrkirche St. Peter und Paul. Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Balzers fiel 1795 dem Dorfbrand zum Opfer und musste neu gebaut werden. In Liechtenstein finden sich heute noch zahlreiche klassizistische Häuserfassaden. Zu erwähnen sind das Haus zur Linde (Villa Marxer), ein im Wesentlichen klassizistisch erhaltener Bau, und der Vaduzer Hof (alle in Vaduz). Nicht mehr erhalten ist das alte Ständehaus in Vaduz (→ Landtagsgebäude).
Literatur
- Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bd. 2: Das Oberland, Bern 2007 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Neue Ausgabe, Bd. 112).
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband).
Zitierweise
<<Autor>>, «Klassizismus», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.
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