Konsumverein

Autor: Fabian Frommelt | Stand: 31.12.2011

Die in Liechtenstein im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Industrialisierung entstandenen Konsumvereine beschafften en gros Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs, um sie in eigenen «Konsum»-Läden zu günstigen Preisen an die Vereinsmitglieder zu verkaufen. Das Betriebskapital bestand aus Einlagen der Genossenschafter, an die ein Teil der Jahresgewinne in Form von Rabatten zurückfloss.

Ein erster «Konsum-Arbeiterverein» bestand ab spätestens 1880 bis 1886 in Triesen. Langlebiger war der 1893 von Einwohnern aus Schaan und Vaduz gegründete «Konsumverein Mühleholz», der 1896 292 Mitglieder zählte (später auch «Liechtensteinischer Konsumverein Mühleholz»). Er errichtete Filialen in Triesen (1895) und Vaduz (1902), betrieb eine Bäckerei und produzierte zeitweilig Limonade. Zu den Mitgliedern dieser Konsumvereine zählten v.a. die stärker als die bäuerliche Bevölkerung auf den Lebensmittelkauf angewiesenen Arbeiter der Fabriken in Vaduz (→ Mühleholz) und Triesen. Der 1897 gegründete «Konsumverein Mauren und Umgebung» schloss sich zwecks gemeinsamen Einkaufs dem Konsumverein Mühleholz an, war ansonsten aber selbständig. Ausserdem führte die «Konsumgenossenschaft Sevelen» (SG) in Liechtenstein bis 1923 mehrere Filialen. Während 1920 in Triesenberg ein neuer Konsumverein entstand, wurde jener im Mühleholz 1924 aufgelöst.

Archive

  • Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).

Literatur

  • Alois Ospelt: Wirtschaftsgeschichte des Fürstentums Liechtenstein im 19. Jahrhundert. Von den napoleonischen Kriegen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 72 (1972), S. 260.

Zitierweise

<<Autor>>, «Konsumverein», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.

Medien

Werbeinserat des Konsumvereins Mühleholz im Liechtensteiner Volksblatt vom 22.11.1901.