Liechtenstein, Emanuel von

Autor: Harald Wanger | Stand: 31.12.2011

*22.10.1908 Betlér (Ungarn, heute Betliar, Slowakei), †18.10.1987 Spital Grabs (SG). Sohn des Johannes und der Maria Gabriele, geb. Gräfin Andrássy, drei Brüder, unter anderem Hans. Ledig. Schottengymnasium in Wien, ab 1927 Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Danach Übernahme des Familienguts Neuschloss in Nordböhmen (Tschechien), das die Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg entschädigungslos konfiszierte. Übersiedlung nach Vaduz, später in Eschen wohnhaft. Anlässlich des 4. Welt-Jamborees 1933 in Gödöllö (Ungarn) trat er in die Pfadfinderbewegung ein. 1935–71 Korpsführer des Fürstlich Liechtensteinischen Pfadfinderkorps (→ Pfadfinder und Pfadfinderinnen), 1971 Ehren-Korpsführer. Emanuel war massgeblich am Aufbau und der Verbreitung der Bewegung im Land beteiligt, so z.B. durch Neu- und Wiedergründungen von Abteilungen in Balzers, Triesen, Triesenberg, Eschen, Nendeln und Gamprin-Bendern, die er teilweise auch leitete. Ehrenpfadfinder der Abteilungen Balzers (1979) und Gamprin-Bendern (1981). 1986 gründete Emanuel in Lomé, Togo, eine Stiftung zum Kampf gegen die Lepra. Grosskreuz mit Brillanten des fürstl. liecht. Verdienstordens (1939), Ehrenbailli des Souveränen Malteser-Ritterordens, Gouverneur des Alten Ordens von St. Georg, Silberne Verdienstmedaille des Österreichischen Roten Kreuzes. Der leutselige und bescheiden lebende Prinz Emanuel war in Liechtenstein überaus beliebt.

Literatur

  • 75 Jahre Pfadfinder in Liechtenstein, 2006.

Nachrufe

  • Liechtensteiner Vaterland, 21.10., 22.10., 2.11.1987.
  • Liechtensteiner Volksblatt, 23.10., 27.10.1987.

Zitierweise

<<Autor>>, «Liechtenstein, Emanuel von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 19.4.2025.