
Liechtenstein, Maximilian I. von
Autor: Herbert Haupt | Stand: 31.12.2011
*6.11.1578 Feldsberg, † April 1643 Raab (Győr), // Wranau, evangelisch, ab 1600 katholisch. Sohn des Hartmann II. und der Anna Gräfin von Ortenburg, acht Geschwister, unter anderem Karl I. und Gundaker. ⚭ 1597 Katharina Černohorský von Boskowitz (†24.1.1637).
Der 1601 von Kaiser Rudolf II. zum Reichshofrat ernannte Maximilian I. schlug die militärische Laufbahn ein: Kriegsdienste in Ungarn, 1605 Oberst, 1608 oberster Feldzeugmeister von Erzherzog Matthias. Maximilian I. erhielt bei der Erbteilung 1606 die niederösterreichischen Herrschaften Rabensburg und Hohenau sowie Butschowitz, Posoritz (Pozořice) und Novihrad in Mähren. 1613 wurde er von Kaiser Matthias zum Rat und Oberststallmeister ernannt. Von Kaiser Ferdinand II. am 7.4.1620 zum Oberstfeldzeugmeister ernannt, hatte Maximilian I. durch einen Überraschungsangriff wesentlichen Anteil am Sieg der kaiserlichen Truppen gegen das zahlenmässig überlegene böhmische Ständeheer in der Schlacht am Weissen Berg (7.11.1620). Weitere Stationen der militärischen Karriere waren 1621 die Übernahme des Oberkommandos über die kaiserliche Armee in Ungarn sowie 1622 die Eroberung der schlesischen Städte Klingenberg und Glatz. Gemeinsam mit seinem Bruder Gundaker wurde er am 12.9.1623 in den erblichen Fürstenstand erhoben. Gemäss den Bestimmungen der Erbeinigung von 1606 führte Maximilian I. 1627–32 die vormundschaftliche Regierung für seinen Neffen Karl Eusebius. 1628 erhielt er das Inkolat in Böhmen. Maximilian I. und seine Frau Katharina stifteten am 16.9.1633 die Familiengrabstätte im Paulanerkloster Wranau bei Brünn. Maximilian I. starb am 23.4.1643 in der ungarischen Festung und Stadt Raab (Győr), als deren Kommandant er seit 1638 tätig gewesen war. Da seine Ehe kinderlos geblieben war, fiel das Erbe an seinen Bruder Gundaker und an seinen Neffen Karl Eusebius.
Literatur
- Gerald Schöpfer: Klar und fest, 1996, S. 43–45.
- Jacob von Falke: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein, Bd. 2, Wien 1877, S. 243–265.
- Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. 15, Wien 1866, S. 132f.
- Gustav Wilhelm: Stammtafel des Fürstlichen Hauses von und zu Liechtenstein, o.J., Tafel 4.
Normdaten
GND: 1117140601
Abbildungen
Sammlungen des Regierenden Fürsten von Liechtenstein.
Zitierweise
<<Autor>>, «Liechtenstein, Maximilian I. von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.
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