
Liechtenstein (Burg und Herrschaft)
Autorin: Evelin Oberhammer | Stand: 31.12.2011
Burg in der Gemeinde Maria Enzersdorf, Bezirkshauptmannschaft Mödling (NÖ), bei Wien. Mutmasslicher Stammsitz der Fürsten von Liechtenstein. Erbaut 1170/80 anstelle einer älteren Wehranlage. Erster Burgherr wahrscheinlich Hugo von Liechtenstein (genannt 1130–47). Später im Besitz der Rohrauer Linie der Familie, kam Liechtenstein nach deren Aussterben Ende des 13. Jahrhunderts durch Heirat an die Herren von Stadeck. Nach mehrfachem Besitzwechsel 1807 durch Johann I. von Liechtenstein wiedererworben. Er errichtete ein Schloss als Sommersitz, gestaltete die Burg zur Kunstruine um und umgab sie mit einem Landschaftspark. 1884–1903 Umbau im Sinn einer historistischen Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands unter den Architekten Karl Ganghof Kayser, Humbert Walcher von Molthein und Egon Rheinberger. 1948–68 betreut von den Pfadfindern, danach von einer Betriebsgesellschaft, ab 1986 von der Gemeinde Maria Enzersdorf angemietet. Nutzung für Sommerfestspiele und andere kulturelle Veranstaltungen.
Literatur
- DEHIO NIEDERÖSTERREICH südlich der Donau, in zwei Teilen - Die Kunstdenkmäler Österreichs, Bd. 1 (2003).
- Elisabeth Castellani Zahir: Die Wiederherstellung von Schloss Vaduz 1904 bis 1914. Burgendenkmalpflege zwischen Historismus und Moderne, Bd. 2, Vaduz/Stuttgart 1993. S. 57–70.
- Franz Zach: Veste Liechtenstein, Diss. Wien, Ms. 1990, Hausarchiv des Regierenden Fürsten von Liechtenstein, Wien [HALW].
- Silvia Petrin: Geschichte von Maria Enzersdorf, Wien 1979.
- Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser zwischen Wienerwald und Leitha, Wien 1966, S. 80–87.
- Hans Bohatta: Liechtensteinische Bibliographie, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 13 (1913), S. 63–237, hier S. 115–118.
Zitierweise
<<Autor>>, «Liechtenstein (Burg und Herrschaft)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.