Limsenegg

Autor: Georg Willi | Stand: 31.12.2011

Geländevorsprung und Steinbruch im Gebiet Limsa, Gemeinde Ruggell, 433 m ü.M., an der Strasse nach Schellenberg. Seit dem frühen 20. Jahrhundert bis Anfang der 1930er Jahre wurde auf der Westseite des Limseneggs der «Niklausa Steinbroch» betrieben (heute zugeschüttet). Der heutige, ostseitige Steinbruch wurde in der Zeit um 1930 eröffnet. Seit 1991 dient das Limsenegg als Deponiestandort für Inert- und Aushubmaterial.

Abgebaut werden bankige Sandsteine und -kalke des Gault (Oberkreide), die zum Helvetikum der Säntisdecke gehören (→ Geologie). Diese Kalksandsteine enthalten grosse Anteile Glaukonit (Kalk- und Quarzsand), was die dunkle Färbung verursacht. Sie sind sehr hart und schwer zu bearbeiten und eignen sich vor allem für Bruchsteinmauern und als Schotter. Dieses Gestein entstand vor rund 100–65 Mio. Jahren im nördlichen Bereich der Tethys (Ur-Mittelmeer). Im Steinbruch Limsenegg als bedeutender liechtensteinischer Fossilien-Fundstelle sind entsprechend der Gesteinsherkunft Versteinerungen von Meerestieren wie Ammoniten (Kopffüsslern), Schnecken, Seeigeln, Muscheln und von Fischzähnen reichlich aufgeschlossen.

Literatur

  • Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 4, Vaduz 1999 (FLNB I/4), S. 377f., 393, 437.
  • Deponie Limseneck Ruggell, Hg. Gemeinde Ruggel, 1990.
  • Anton Frommelt: Steinbruch Limseneck, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 34 (1934), S. 17–32.

Externe Links

Zitierweise

<<Autor>>, «Limsenegg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.