Lindau

Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011

Stadt im deutschen Bundesland Bayern, 24 800 Einwohner (2011), auf einer Insel im Bodensee gelegen, mit im 9. Jahrhundert gegründeten Kanonissenstift. Ab dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts Reichsstadt.

Im Mittelalter stammten zahlreiche Konventsschwestern aus den in Liechtenstein ansässigen Geschlechtern von Trisun, von Schellenberg, von Ramschwag und Vaistli, darunter vier Äbtissinnen. 1297–98 ist Marquard von Schellenberg Pfarrer von Lindau, 1307–31 Ulrich von Schellenberg. 1432 siegelt ein Albrecht Vaistli aus Vaduz eine Urfehde. 1541–78 waren Balthasar und Georg Balthasar von Ramschwag kaiserliche Konservatoren (Schirmherrn) des Damenstifts. Der seit dem 16. Jahrhundert von Lindau ausgehende Mailänder Bote nahm bis etwa 1825 regelmässig seinen Weg über Balzers. Der in Lindau ansässige Kartograf Johann Jacob Heber schuf 1721 die erste Landkarte des Fürstentums Liechtenstein. Das liechtensteinische Bundeskontingent übernachtete am 14.5.1849 mit 55 Mann auf dem Weg nach Schleswig-Holstein in Lindau. 1951 wurde ein Prinz von Liechtenstein in Lindau beim Uhrenschmuggel angetroffen, was einigen Staub aufwirbelte. Ein Tagesraum der Inselhalle trägt den Namen «Liechtenstein».

Literatur

  • Liechtensteiner Volksblatt, 19. und 20.6.1995.
  • Liechtensteiner Vaterland, 20.6.1995, S.11.
  • Lindauer Zeitung, 13.1., 3.2. und 7.2.1951.
  • Geschichte der Stadt Lindau im Bodensee, 2 Bände, Hg. Karl Wolfart, 1909.

Medien

«Die Statt Lindaw im Bodensee auff einer freyen Inseln gelegen / gerings umb mit Wasser umbgeben», kolorierter Holzstich aus der «Cosmographei» des Sebastian Münster um 1550 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).

Zitierweise

<<Autor>>, «Lindau», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 14.2.2025.