
Maristen-Schulbrüder (FMS)
Autor: Franz Näscher | Stand: 31.12.2011
Die Gemeinschaft der Maristen-Schulbrüder wurde 1817 in Lavalla bei Lyon (F) durch Marzellin Champagnat (1789–1840) gegründet. Die Maristen-Schulbrüder führen Volks-, Handels-, Fach- und höhere Schulen. 1903 fielen die Schulen der Maristen-Schulbrüder in Frankreich dem Vereinsgesetz von 1901 zum Opfer, was die weltweite Ausbreitung der Gemeinschaft einleitete.
Seit 1914 sind die Maristen-Schulbrüder in Deutschland tätig (Provinzialat in Furth bei Landshut). Nachdem ein Unterrichts- und Erziehungsverbot der Nationalsozialisten ihre Tätigkeit in Deutschland verunmöglicht hatte, gründeten sie 1937 in der «Villa Blanca» in Vaduz das Gymnasium «Collegium Marianum» (1943 erste Matura). 1953 erfolgte die Umwandlung des Gymnasiums in eine fünfjährige Wirtschaftliche Mittelschule. 1959 erhielt der Orden auf sein Ansuchen die Bewilligung zur Wiedereinführung der Matura. 1968 wurde das «Marianum» in Liechtensteinisches Gymnasium umbenannt und 1981 übernahm der liechtensteinische Staat die Trägerschaft und Leitung der Schule. 1991 kehrten die Maristen-Schulbrüder nach Deutschland zurück. Über 60 Schulbrüder hatten in den 54 Jahren unterrichtet, bis 1981 hatten sie jeweils den Rektor gestellt. Die Maristen-Schulbrüder spielten eine wesentliche Rolle im liechtensteinischen Schulwesen. 1978 erhielten sie den Josef-Gabriel-Rheinberger-Preis der Gemeinde Vaduz.
Literatur
- Helmut Konrad, Josef Biedermann: Das Liechtensteinische Gymnasium. Vom Collegium Marianum zum Liechtensteinischen Gymnasium, in: Eintracht Nr. 16 (1997), S. 9–24.
- Karl Suso Frank: Maristen-Schulbrüder, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 6 (31997), Sp. 1385f.
- 50 Jahre Gymnasium in Liechtenstein. Vom Collegium Marianum zum Liechtensteinischen Gymnasium. Eine Festschrift, hg. vom Liechtensteinischen Gymnasium, Redaktion: Norbert Jansen, Edmund Banzer, Josef Biedermann, Vaduz 1987.
Zitierweise
<<Autor>>, «Maristen-Schulbrüder (FMS)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.